Kommunalwahl 2025: SPD Hilden nominiert ihren Bürgermeister-Kandidaten

Ratsfraktionsvorsitzender Kevin Buchner will Claus Pommer ablösen

Amtsinhaber Claus Pommer hat bereits vor wenigen Wochen erklärt: Er will zur Kommunalwahl am 14. September 2025 erneut als Bürgermeister kandidieren. Nun hat auch die Hildener SPD die Katze aus dem Sack gelassen: Der Fraktions- und Ortsvereinsvorstand haben ihren Fraktionschef Kevin Buchner nominiert (Foto oben vorne mit dem stellvertr. Fraktionsvors. Dominik Ströter, l., sowie den Ortsvorsitzenden Torsten Bremer und Kimberly Bauer). Seine offizielle Kandidatur soll am Freitag, 7. Februar 2025, bei einer Mitgliederversammlung bestätigt werden.

 

Wer ist Kevin Buchner?

Buchner ist (bis etwa zum Monatsende) 32 Jahre alt, gebürtiger Hildener und wurde schon im Kinder- und Jugendparlament politisch sozialisiert. 2009 entschloss er sich, der SPD beizutreten. Seine Laufbahn reichte vom Juso- zum stellvertretenden Ortsvorsitzenden. „So habe ich gelernt: Wenn man sich einbringt, kann man etwas verändern“, erklärt der frisch Nominierte.

 

Buchner-BM-Kandidat-Solo

Will den Sprung vom Ratssaal ins Rathaus schaffen: Kevin Buchner

 

2014 schaffte er mit 21 Jahren den Sprung in den Stadtrat, seit 2020 ist er Fraktionsvorsitzender.

 

Hauptberuflich ist Buchner als Teamkoordinator in einer Inklusionseinrichtung in Heiligenhaus beschäftigt. Außerdem ist er im Hildener Vereinsleben – insbesondere im Karneval – aktiv und vernetzt.

 

Was will Kevin Buchner als Bürgermeister bewegen?

Falls Buchner zum Bürgermeister gewählt werden sollte, will er sich insbesondere vom Arbeitsstil des jetzigen Amtsinhabers abgrenzen: „Wir müssen weg von der Impulsivität, um Brandherde zu löschen. Wir brauchen statt dessen eine langfristige Strategie“, sagt er. Was meint er damit?

 

Beispiel Spielmobil: Es sei nicht notwendig gewesen, dass Pommer plötzlich Spenden bei Unternehmen einsammelt. Man hätte unter den Fraktionen mehr reden sollen.

 

Manis-Ponystall-Banner-Hilden

Beispiel Kita-Situation: „Wir sollten nicht immer nur von Projekt zu Projekt hangeln, sondern die Gesamtsystematik verbessern“, so Buchner. Er will ein allumfassendes Konzept, bei dem sowohl die Raumverhältnisse als auch die Arbeitssituation der Beschäftigten berücksichtigt werden. Maßnahmen wie eine Einmal-Entlastung für Eltern sei nicht sinnvoll oder nützlich.

 

Überhaupt setzt Kevin Buchner auf das Prinzip: Hilden = Familienstadt. Neben einer guten Kinderbetreuung brauche es auch bezahlbaren Wohnraum, insbesondere für junge Familien.

Außerdem solle das Ehrenamt gestärkt werden, denn das Engagement der unentgeltlich Tätigen in Vereinen und Verbänden mache Hilden zu einer lebens- und liebenswerten Stadt.

Und diese „weichen Faktoren“ würden auch Impulse für die Wirtschaft schaffen, weil sie Anreize für die heiß begehrten Fachkräfte bedeuten können.

 

Und wie will Buchner seine Ziele bei der aktuellen prekären Haushaltslage erreichen?

Eine Vision gibt es also, aber über die konkrete Umsetzung bleibt der Sozialdemokrat noch im Ungefähren. Vor allem will Buchner – sollte er Chef der Stadtverwaltung werden – die Strukturen im Rathaus verschlanken. Zum Beispiel könnten mehr Abläufe digitalisiert werden. Das spare kostenintensives Personal, meint der Kandidat in spe.

 

Aber auch die städtischen Angebote von Kultur, Sport und Soziales müssten auf den Prüfstand kommen: „Wir müssen uns überlegen: Wie funktionieren diese Bereiche im Jahr 2025? Wir müssen auch mehr Transparenz schaffen und den Menschen besser erklären, was wir vorhaben.“

 

Kommunen ächzen u.a. auch unter den vielen neuen Auflagen und Gesetzen, die ihnen von höherer Stelle auferlegt werden. „Ich werde auf Landes- und Bundesebene Druck machen und dafür kämpfen, dass die Mehraufgaben besser finanziert werden“, verspricht Buchner.

 

Er macht aber auch keinen Hehl daraus, dass die Stadt bei den Steuereinnahmen ihre Hausaufgaben machen muss: „Seit 20 Jahren haben wir die Gewerbesteuer nicht verändert“, so Buchner. „Nun müssen wir ehrlich sein und sagen, dass wir um Erhöhungen nicht mehr herum kommen.“ Ab wann und wie hoch, das soll sich noch in diesem Sommer entscheiden – also vor der Wahl. „Unternehmen wollen Verlässlichkeit. Deshalb müssen wir das jetzt angehen.“ Und das soll dann für die nächsten Jahre gelten.

 

„Nun freuen wir uns auf einen spannenden und fairen Wahlkampf“, so Buchner abschließend.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de

 


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