Kontaktverfolgung: Probleme mit Luca App und Corona-Warn-App im Kreis Mettmann

Gesundheitsamt: Zur Datenverarbeitung müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden

Auch wenn die Inzidenzlage derzeit so entspannt ist: ein paar Regeln gelten selbst bei einem Wert U35. Zum Beispiel die Aufnahme von Kontaktdaten zur Rückverfolgbarkeit in der Gastronomie. Was im Sommer 2020 noch mit „Zettelwirtschaft“ bewerkstelligt wurde, kann dieses Jahr digital erledigt werden. Zahlreiche Apps sind dazu bereits im Umlauf, unter anderem die Luca App, die durch ihren Promoter Smudo von den „Fantastischen Vier“ bekannt wurde.

 

Doch zu beachten ist: Nicht jede App ist im Kreis Mettmann anwendbar und geeignet.

 

Eigenanzeigen-Mai-1-Neuer

 

Gesundheitsamt: Was kann IRIS connect?

Laut Landesgesundheitsministerium müssen Apps zur Kontaktdatennachverfolgung bestimmte Kriterien erfüllen. Zum Beispiel muss das System u.a. Name, Adresse, Telefon oder E-Mail, Aufenthaltsdauer, Platz oder Tischnummer erfassen können. Und was noch wichtiger ist: die zuständigen Behörden müssen auf diese Daten zugreifen können.

 

Der Kreis Mettmann hat sich für eine Schnittstelle namens „IRIS connect“ entschieden, die vom Land NRW bereitgestellt wird und vom Kreisgesundheitsamt Mettmann leicht abgerufen werden kann.

 

LidlW9N48vWR9m7sN

 

„IRIS macht damit die Daten aus den über 60 Kontaktnachverfolgungs-Anwendungen für die Gesundheitsämter nutzbar“, teilte der Kreis Mettmann in einer Presseerklärung mit. „Gewerbe- oder Handeltreibende müssen sich dadurch nicht auf eine spezielle Lösung einstellen, sondern haben ‚freie Hand‘ in der Auswahl der für ihren Verantwortungsbereich passenden Kontaktverfolgungs-Lösung. Empfehlenswert ist lediglich, dass die ausgewählte Lösung mit IRIS kompatibel ist.“

 

Luca-App nicht kompatibel

Die Luca-App beispielsweise ist es nicht und daher grundsätzlich für die Gastrostätten im Kreis Mettmann ungeeignet.

So ist beispielsweise die Kontrolle zur Kontaktdateneingabe für das Ordnungsamt nicht möglich. „Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit bei der Luca-App“, ergänzt Kreis-Pressesprecherin Daniela Hitzemann auf Nachfrage von anzeiger24.de. „Tatsache ist, dass die Daten jedenfalls nicht beim Gesundheitsamt landen, sondern möglicherweise auf irgendeinem Server der Luca-App-Betreiber. Was dort mit den Daten passiert, wissen wir nicht.“

 


Immer up to date: Mit dem anzeiger24.de Newsletter!

Kostenlos zu den Themen Shopping, Sport, Beauty, Mode und mehr

anzeiger24.de Newsletter bestellen


 

Corona-Warn-App ist noch nicht einmal landesweit einsatzfähig

Aber auch die Check-In-Funktion der Corona-Warn-App (CWA) ist nicht einsatzfähig. Denn sie erfüllt nicht die Anforderungen der CoronaSchVO des Landes NRW. Die Behörden haben keinerlei Zugriff auf die Daten (und die Anonymität soll ja ein Wesensmerkmal der App sein…).

Dazu erklärt Daniela Hitzemann: „Solange die CoronaSchVO vorschreibt, dass Gästedaten in personalisierter Form erfasst werden müssen, genügt die CWA zur digitalen Kontakterfassung leider nicht. Allerdings ist das Team von IRIS connect im engen Austausch mit den Entwicklern der CWA und wird bald das Kontakttagebuch und die Checkins importieren können.“

 

Also: Vor dem Gastrobesuch checken, ob die App auf dem eigenen Smartphone kompatibel mit dem Gesundheitsamt ist – oder doch wie früher Zettel ausfüllen

 

Text: Achim Kaemmerer
Fotos: Karolina Grabowska/iXimus / Pixabay
Collage: anzeiger24.de


Kein Corona-Beitrag von uns ohne die Bitte:
Haltet die Regeln ein.
Und seid auf der Hut!

……

 


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

presse@anzeiger24.de

oder als Kommentar bei Facebook
unter DeinHilden, DeinLangenfeld, DeinMonheim oder DeinHaan.

Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.