Mehr Ausfälle an Schulen – Schülervertretung schlägt Alarm

Eine Hildener Grundschule schränkt ihren Betrieb ein

Jeden Tag stehen wohl Eltern, Kinder sowie Lehrerinnen und Lehrer, bzw. Erzieherinnen und Erzieher mit der Frage auf: „Was wird wohl heute wieder kommen?“ Denn es schwingt eine gewisse Unsicherheit mit – ob der Unterricht regulär stattfinden kann, ob es Infektionen in der Klasse oder Gruppe gibt, ob das Kind in die Quarantäne muss etc.

 

Die neuen Test-Regelungen bringen mehr Verwirrung als Ordnung in das System und den Alltag.

 

Wie gehen die Betroffenen nun damit um?

 

Banner-fuer-best-Eiscafe-Eisbaer-Hilden-Eis

 

Keine lückenlose Betreuung möglich 

Eine Hildener Grundschule hat beispielhaft schon die Konsequenzen gezogen. In einem Schreiben an die Eltern heißt es: Die Ausfälle unter der Lehrerschaft seien „so eklatant hoch, dass wir weder Unterricht noch eine lückenlose Betreuung anbieten können. (…) Kinder und Personal fallen aus, und ein Regelbetrieb ist nicht mehr zu erkennen. Wir sind nun an dem Punkt angekommen, dass der schulische Betrieb so zur Zeit nicht angeboten werden kann.“

 

Zwar könne die Schule für Kinder offen bleiben, allerdings nur für Leistungen, die „personell in unseren Möglichkeiten“ stehen. Das wäre u.a.: Eine Betreuung im gebuchten Rahmen innerhalb der gewohnten Klassenverbünde und Betreuungsgruppen, und zwar nach einem Wochenplan, allerdings ohne Einführungen oder Lernzielkontrollen.

Schulschließungen sollen vermieden werden. „Für Mitte Februar hat uns das Schulamt Unterstützung zugesagt, und auch hoffen wir, dass bis dahin einige Kranke zurückkehren werden“, heißt es abschließend.

 

Soweit ist es also teilweise schon gekommen.

Wann kommt die Wende? Wann kann endlich wieder „normaler“ Unterricht stattfinden…? 

 

Schülervertretung NRW: „Bankrotterklärung der Landesregierung“ 

Die Landesschüler*innenvertretung NRW (LSV NRW) hält es für unverantwortlich, dass aufgrund von Überlastung der Labore in den Grundschulen nur noch Pooltests, aber keine individuellen Nachtests mehr durchgeführt werden. Unter diesen Umständen sei „ein sofortiges Aussetzen der Präsenzpflicht zwingend erforderlich“.

 

„Das Infektionsgeschehen ist schon mit dem bisherigen Testverfahren außer Kontrolle geraten, die jetzige spontane Umstellung kommt einer Bankrotterklärung der Landesregierung beim Versuch der Pandemiebekämpfung gleich“, erklärt die Interessensvertretung in einer Pressemitteilung. „Sehenden Auges lässt das Schulministerium die Grundschüler*innen gegen die Omikron-Wand fahren – was den Eindruck erweckt, dass eine Durchseuchung die neue Strategie ist.“

 

Der Wechsel von verlässlichen PCR-Tests zu „deutlich weniger aussagekräftigen Schnell- und Selbsttests“ sei „ein weiterer Beleg für den desaströsen Umgang der Landesregierung mit der Pandemie: Sie hat es weder geschafft, ausreichende Laborkapazitäten bereitzustellen, noch rechtzeitig andere Maßnahmen in Betracht zu ziehen.“

 

„Schule war nie ein sicherer Ort“

Für das Schulministerium galt immer: „Präsenzpflicht first, Pandemie-Eindämmung second“, das wirft die Schülervertretung Ministerin Yvonne Gebauer vor: „Dabei war Schule nie ein sicherer Ort, wie es die Landesregierung so häufig propagiert. Vielmehr können Schulen selbst mit funktionierender Teststrategie massiv zum Infektionsgeschehen beitragen. Die einzige Grundlage für das Festhalten am Präsenzunterricht während den rapide steigenden Fallzahlen war für die Landesregierung das Testkonzept. Diese Grundlage besteht nun nicht mehr.“ 

Auch die genutzten Selbsttest an den weiterführenden Schulen zeigten vor allem bei mittlerer Viruslast nur unzuverlässige Ergebnisse und „erzeugen somit eine Pseudosicherheit„. 

 

Banner-Breidohr-Pad-Sept-2021

 

Für Theo Blaesse aus dem Landesvorstand der LSV NRW steht daher fest: „Selbst die Landesregierung muss sich nun eingestehen, dass es keine Legitimation mehr gibt, an der Präsenzpflicht festzuhalten. Wir Schüler*innen fühlen uns in den Schulen nicht mehr sicher! Wir können nicht weiter unsere Gesundheit gefährden und uns den Zwängen der Regierung beugen.”

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: chiplanay

 


Kein Corona-Beitrag von uns ohne die Bitte:
Haltet die Regeln ein.
Und seid auf der Hut!

……

 


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

presse@anzeiger24.de

oder als Kommentar bei Facebook.

Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.