Mehr Parkplätze am Elbsee: Acker soll teilversiegelt werden

Sinnvolle Maßnahme gegen Parkdruck? Oder wird das Problem verschärft?

Der Parkplatz mit knapp 170 Stellplätzen am Menzel- und Elbsee, Westring/Schalbruch, ist sehr begehrt. Nicht nur für Menschen, die gerne das Naherholungsgebiet bewandern möchten, sondern auch Besucherinnen und Besucher des Vabali Spa und der Surf- und Segelschule. Die Folge: Falsch- und Wildparken hat zugenommen. Um dem Parkdruck zu senken, sollen nun rund 150 weitere Stellplätze geschaffen werden. Eine erste Hürde hat das Vorhaben bereits genommen: Mehrheitlich hat der Stadtentwicklungsausschuss am 22. Januar 2025 dafür gestimmt, gegen die Stimmen der Bürgeraktion und der Grünen. Der Stadtrat muss das Votum am 26. Februar 2025 noch bestätigen.

Was genau ist geplant?

 

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Bebauung und Begrünung

3.400 Quadratmeter sollen auf dem östlich liegenden Ackerfläche teilversiegelt werden. Die übrigen Flächen sollen mit ca. 510 Quadratmetern Pflanzungen aus heimischen Gehölzen und mit ca. 610 Quadratmetern Extensivrasen(- wiesen)flächen begrünt werden. An der Abgrenzung sind außerdem 34 Solitärbaumpflanzungen sowie neue Sträucher geplant, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Der vorhandene Gehölzbestand bleibe gesichert.

 

Eine natürliche Versickerung von Regenwasser, Bodenschutz und eine nachhaltige Wasserwirtschaft sei dadurch gewährleistet, heißt es weiter: „Die Erschließungsflächen und Fahrbahnen sollen mit versickerungsfähigen Betonpflaster befestigt werden und die Stellplätze aus Rasengittersteinen mit farbigen Markierungen. Die Randeinfassung der Flächen erfolgt mit Hochbordsteinen, welche in regelmäßigen Abständen durch Einfassungen aus Großpflastersteinen zur Ableitung des überschüssigen Niederschlagswassers unterbrochen werden. Darüber hinaus bleibt der Boden durch eine reduzierte Versieglung weitestgehend funktionsfähig und kann als Filter und Puffer agieren. Wasser und Schadstoffe können aufgenommen, zurückgehalten und über die belebte Bodenzone gefiltert werden, bevor sie in das Grundwasser gelangen.“

 

Auch die Untere Wasserbehörde, die Untere Immissionsschutzbehörde, die Untere Bodenschutzbehörde, die Stadt Düsseldorf haben laut Verwaltungsbericht „keine Bedenken oder Einwände“ angezeigt.

Der Behindertenbeirat begrüßt außerdem, dass auch zwei Behindertenstellplätze eingeplant sind.

 

Neben dem Bau eines neuen Parkplatzes sollen der verkehrlich hochbelastete Kreuzungsbereich – und insbesondere die Fußgänger- und Radverkehrswege – am Schalbruch/Westring im Rahmen des Mobilitätskonzeptes umgestaltet werden. Unter anderem ist eine Ampel geplant.

 

Detaillierte Infos gibt es hier

Kritik von Naturschutzverbänden und Bürgerinitiative

Lediglich der NABU und BUND Hilden sehen das Projekt als „nicht gerechtfertigt“ an: „Es wird darauf hingewiesen, dass für den dortigen Landwirt die Agrarfläche überlebenswichtig ist und zeitweise geschützte Arten vorhanden sind.(…) Die vorgesehene Planung weicht von der ausgewiesenen Nutzung des Regionalplans ab. Die Schaffung des neuen Parkplatzes löst nicht das Problem des verkehrlich übernutzten Gebiets, sondern schafft neue Verkehre. (…) Um eine Vernetzung des Hildener und Düsseldorfer Außenbereiches zu ermöglichen, soll ein Grünkorridor geschaffen werden, welcher zusätzlich für eine bessere Klimasituation sorgt. Es wird dringend geraten, das Planungsverfahren einzustellen.“

 

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Außerdem habe sich bereits eine Bürgerinitiative gegründet, weil es noch „viele offene Fragen und Zweifel“ gäbe. Gefordert wird außerdem eine bessere ÖPNV-Anbindung in diesem Bereich.

Dazu erklärt allerdings die Verwaltung, dass es nicht genügend Fahrgäste gäbe, um eine Buslinie wirtschaftlich zu betreiben. Lediglich ein On-Demand-System könne möglich sein, was allerdings sehr kostspielig sei.

 

Es ist also wieder eine langwierige Diskussion um Flächenversiegelung, bzw. -überbauung zu erwarten.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de

 


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