Obstbaumwiese an der Hofstraße: Projekt noch nicht reif?

2020 beschlossen – was ist daraus geworden?

Charmante Idee: Eine Obstbaumwiese zwischen der Bahnlinie und der Hofstraße, das hat der Stadtentwicklungsausschuss einst beschlossen. Die Bürgerinnen und Bürger sollen dazu eingeladen werden, die Bäume zu spenden. Der Pächter würde dann die Fläche entsprechend bepflanzen und bewirtschaften.

 

Soweit die Theorie. Dieser Beschluss ist nun knapp zwei Jahre her.

Was ist eigentlich aus dem Projekt geworden? Das wollte die CDU (als Initiator der Aktion) in ihrer Anfrage an die Stadtverwaltung wissen.

Nun gibt es den Bericht zum aktuellen Sachstand.

 

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Langwieriger Prozess: Aufstellungsverfahren, Bürgerbeteiligung, Ratsbeschluss etc.

Aus der Antwort geht hervor: Es ist ein langwieriger Prozess. So wurde zunächst „das Aufstellungsverfahren für die 53. Flächennutzungsplanänderung“ eingeleitet. „Ein ‚informelles‘ Einverständnis der Bezirksregierung Düsseldorf mit der Umwandlung des im Flächennutzungsplan dargestellten Gewerbegebietes zu Fläche für die Landwirtschaft liegt inzwischen vor“, erklärt die Stadt Hilden. „Derzeit werden in diesem Verfahren die frühzeitige Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange (TöB) sowie die Bürgeranhörung vorbereitet.“ Das soll noch in diesem Sommer 2022 geschehen.

 

Läuft alles glatt, könnte der Stadtrat im Dezember 2022 die Offenlage für Januar/Februar 2023 beschließen. „Daraufhin könnte im März/April 2023 der abschließende Beschluss im Stadtentwicklungsausschuss vorberaten und nachfolgend im Rat gefasst werden“, heißt es weiter. „Damit wäre die langfristige Planungssicherheit für die Anlage der Obstwiese sowohl auf dem derzeit städtischen Grundstück im Süden des Plangebietes als auch auf dem privaten Grundstück im Norden des Plangebiets gegeben.“

 

Pächter und NABU kooperieren

Der Pächter der Wiese und der Naturschutzbund NABU haben ein Konzept für eine gemeinsame Bewirtschaftung entwickelt: „Der NABU ist bereit, die Bäume zu beschaffen, zu pflanzen, zu beschneiden und die Ernte zu organisieren. Alles in Abstimmung mit dem Landwirt, damit dieser die Wiesen zur Heugewinnung mähen kann, ohne dass die Wiese durch die Pflege der Obstbäume Schaden nimmt“, erklärt die Stadtverwaltung.

 

Über das „Förderprogramm Vertragsnaturschutz“ könnten Zuschüsse für die Pflege und Nachpflanzung beantragt werden.

Mit der Eigentümerin des nördlich angrenzenden Grundstücks sind ebenfalls Gespräche geplant, um die Obstwiese in diesen Bereich hin zu erweitern.

 

Unklar ist noch, ob und wie die Baumspende-Aktion realisiert wird, solange die planungsrechtlichen Voraussetzungen nicht vorliegen und die Umsetzung einer Bepflanzung auf dem nördlich angrenzenden Grundstück ungeklärt ist. Auch der gesamte Zeitplan ist noch offen.

 

Also: das Projekt zieht sich in die Länge, und muss offensichtlich noch reifen…  

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: congerdesign/Pixabay

 


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