„Omas gegen Rechts Kunterbunt“ reinigen Stolpersteine zum Holocaust-Gedenktag

„Rassismus tötet immer noch“ und „Bösartiger Wahnsinn darf sich niemals wiederholen“

Der 27. Januar ist der Internationale Holocaust-Gedenktag. Die „Kunterbunt“-Gruppe der „Omas gegen Rechts“ im Kreis Mettmann haben dafür Tage zuvor, trotz der aktuell schwierigen Corona-Zeiten, traditionell die Stolpersteine auf der Mittelstraße in Hilden auf Hochglanz poliert und dem Anlass entsprechend geschmückt.

Dazu wurden Informationen und Details zu den einzelnen Biographien vorgelesen, um an die jeweiligen Schicksale zu erinnern.

 

„Die meisten können sich kaum 6 Millionen ermordete Juden vorstellen, das ist einfach nur eine unvorstellbare große Zahl„, sagt „Oma Veronika“. „Aber wenn man sich hier auf einen Namen, ein Gesicht und ein Schicksal konzentriert, dann kommt einem alles plötzlich doch sehr nah. Und die Details, die zur jeweiligen Lebensgeschichte zusammen getragen wurden, sind teilweise wirklich bedrückend.“ 

 

„Oma Dorothee“ ergänzt: „Viele sagen, das sind doch ‚olle Kamellen‘, soo lange her. Aber Rassismus tötet immer noch. Ob in Auschwitz, in Mölln, Solingen oder Hanau.“

 

„Wir alle, jeder einzelne trägt die Verantwortung dafür, dass sich dieser bösartige Wahnsinn niemals wiederholen darf. Wir haben eine Stimme, erheben wir sie“, sagt „Oma Martina“.

 

Getreu dem Motto der „Omas gegen Rechts“: „Alt sein heißt nicht stumm sein!“

 

Wer sind die „Omas gegen Rechts“?

Die Initiative „Omas gegen Rechts“ in Deutschland wurde Anfang 2018 auf Facebook gegründet, inspiriert von der schon seit November 2017 in Österreich existierenden Gruppe.

Inzwischen gibt es weit über 100 lokale Gruppen in vielen Städten und Gemeinden.

 

Ausschlaggebend waren bedrohliche Entwicklungen wie zunehmender Antisemitismus, Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Faschismus.
Die „Omas gegen Rechts“ sehen sich als eine zivilgesellschaftliche überparteiliche Initiative, die sich in den politischen Diskurs einmischen will.

Es geht um die Erhaltung der parlamentarischen Demokratie in einem gemeinsamen Europa, um den Einsatz für Menschenrechte und um die sozialen Standards, die von Eltern und Großeltern zum Teil bitter erkämpft wurden, um den Respekt und die Achtung gegenüber anderer Mitmenschen unabhängig von ihrer Religion und ethnischer Zugehörigkeit u.v.m.

 

Für ihr Engagement wurden die „Omas gegen Rechts“ 2020 ➤ vom Zentralrat der Juden mit dem Paul-Spiegel-Preis ausgezeichnet.

 

Quelle/Fotos: Omas gegen Rechts, Kreis Mettmann

 


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