Rathaus Hilden: 1000 Mitarbeiter und 1000 Sorgen

Mit rund 1000 Mitarbeitern ist die Stadtverwaltung Hilden nach Quiagen der größte Arbeitgeber der Stadt. Fast 20% der Mitarbeiter*innen sind verbeamtet, der Rest ist angestellt. Die Aufgaben einer Stadtverwaltung sind, anders als in einem Produktionsbetrieb, sehr vielfältig. Es ist häufig deshalb im Fall von Krankheit oder Schwangerschaft nicht mal eben möglich, Arbeiten auf andere Mitarbeiter zu verteilen.

Und schwierig ist es auch, auf die Schnelle Ersatzpersonal zu rekrutieren, um stets alle Arbeitsabläufe zeitnah aufrecht zu erhalten.

 

Eigenanzeigen-neu-5

 

Krankenstand führt immer wieder zu Engpässen

Unter den städtischen Bediensteten und Beamten belief sich die Anzahl der Langzeitkranken, die mehr als sechs Wochen am Stück erkrankt waren, im Jahr 2019 auf 48 Personen und im Corona Jahr 2020 auf 69 Personen. Die Langzeitkranken bereiten nicht nur in der jeweils aktuellen Personalplanung Sorgen, sondern können, soweit sie auf sogenannten Planstellen „sitzen“, nicht ohne weiteres durch neuen Mitarbeiter ersetzt werden.

Da bleibt dann bei 69 Langzeitkranken naturgemäß mal etwas liegen.

 

240.000 Arbeitsstunden entfallen durch Urlaub

Gesetz den Fall, alle Beschäftigten arbeiten in Vollzeit, dann errechnet sich daraus ein Urlaubsanspruch von 240.000 Arbeitsstunden. Das entspricht der Arbeitsleistung von etwa 140 Mitarbeitern. Zwar ist in der Regel Urlaub in den Arbeitsplänen „kalkuliert“, aber letztlich wird nicht jeder Mitarbeiter, der in Urlaub geht, naturgemäß eine Vertretung haben.

 Rathaus-Innenhof-Hilden-Personal

 

Mutterschutz führt zu weiteren Einschränkungen

In den Jahren 2019 und 2020 waren 18 Mitarbeiterinnen der Verwaltung in Mutterschutz. Alle Mitarbeiterinnen befanden sich auch anschließend im Erziehungsurlaub. Und zusätzlich waren weitere 13 Mitarbeiter*innen aus vorherigen Mutterschutzzeiten sowie etliche Väter in Elternzeit.

In Summe führt das alles dazu, dass erheblich weniger Arbeitskapazität zur Verfügung steht, als dies bei 1000 Beschäftigten vermutet würde.

 

Rewe-Conrad

 

Leiharbeiter*innen unterstützen die Stadt bei Engpässen

Wenn Not am Mann oder Frau ist, greift die Stadt auch schon mal auf Leiharbeiter zurück. Dafür wurden im Jahr 2019 insgesamt 45.000 Euro aufgewandt.

Im vergangenen Jahr lagen diese Aufwendungen mit 326.000 Euro sieben Mal höher. Der Großteil der Zeitarbeitskräfte wurde wegen pandemiebedingter Ausfälle im Kita-Bereich und beim Ordnungsamt eingesetzt.

 


Immer up to date: Mit dem anzeiger24.de Newsletter!

Kostenlos zu den Themen Shopping, Sport, Beauty, Mode und mehr

anzeiger24.de Newsletter bestellen


 

Stadt ist ein sicherer Arbeitgeber

Die Stadt ist als Arbeitgeber beliebt, weil sie sichere, konjunkturunabhängige Arbeitsplätze bietet. Während der Coronazeit musste niemand in Kurzarbeit geschickt werden, was ja in der Regel mit finanziellen Einbußen verbunden gewesen wäre.

Beamte sind im Übrigen auch so gut wie unkündbar. Aber selbst unter den ca. 800 Angestellten gab es in den vergangenen zwei Jahren lediglich eine einzige personenbedingte Kündigung.

 

Fazit: Lässt man alle Zahlen mal ein wenig sacken, versteht man, mit welchen Schwierigkeiten unsere Stadtverwaltung und ihr Chef, unser neuer Bürgermeister Claus Pommer, zu kämpfen hat.

 

Text: Walter Thomas
Fotos: anzeiger24.de

 


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

presse@anzeiger24.de

oder als Kommentar bei Facebook.

Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.