Sauberes Wasser durch Wolle – Wie geht das?

Schüler experimentieren: 1. Platz für Ben Eumann aus Hilden

65 Kinder und Jugendliche haben sich mit 43 Projekten über die Regionalwettbewerbe für den NRW-Landeswettbewerb von „Schüler experimentieren” qualifiziert.

Auf das Sieger-Treppchen hat es Ben Eumann vom Bonhoeffer-Gymnasium aus Hilden gleich zwei Mal geschafft. Im Live-Stream wurde sein Projekt „Sauberes Wasser durch Wolle“ mit dem 1. Preis im Fachgebiet Chemie und dem Sonderpreis der Stadt Essen (Ludger Mintrop Preis) ausgezeichnet. 

 

Wie hat er das geschafft? 

 

Breidohrs-Frischecenter

 

Schwermetallionen mit Disulfid-Bindungen absorbieren

„Die Idee kam mir, als ich eine Reportage über Schwermetall-Belastungen in Gewässern gesehen habe“, erzählt der 15-Jährige im Gespräch mit anzeiger24.de. So machte er sich in seiner Chemie AG mit dem Hildener Forscher Dr. Walther Enßlin seine eigenen Gedanken: Wie kann man mit Hilfe von reduzierten Disulfid-Bindungen die Schwermetalle aus wässrigen Lösungen absorbieren?

 

Die Lösung: Wolle.

„Die Wolle wird ins Wasser ‚getunkt‘, und die Schwermetalle bleiben nach abgießen des Wassers in der Wolle hängen„, erklärt der Jungforscher. „Das Wasser enthält dann keine Schwermetallionen mehr.“

Dazu wird die Wolle mit einer reduzierenden Lösung behandelt, sodass aus den Disulfid-Bindungen so genannte Thiolgruppen entstehen, an die Schwermetallionen gebunden werden können. 

 


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„Ein entscheidender Vorteil zu anderen Verfahren ist es, dass man nur Schwermetallionen aus dem Wasser entfernt„, ergänzt Ben Eumann. „So können ungefährliche Ionen wie Natrium oder Kaliumionen, die Menschen und Pflanzen brauchen, im Wasser bleiben. Außerdem können die Schwermetallionen von anderem Material, wie zum Beispiel Fäkalienresten, getrennt werden. Das sorgt dafür, dass diese Reste in Form von Klärschlamm weniger durch Schwermetallionen belastet sind.“

 

Carsten Petermann, Mitglied der Jury Chemie bei „Schüler experimentieren“, lobt den Forschereifer: „Als Jury hat uns besonders die Berücksichtigung der Umweltaspekte begeistert. In seiner Arbeit und in seiner Präsentation überzeugte Ben durch umfangreiches und fachübergreifendes Hintergrundwissen. Mit hohem Engagement setzt er nicht nur die technische Idee zur Optimierung einer bereits bestehenden Anlage in die Praxis um, sondern zeigt auch Kreativität bei der Suche nach biochemischen Alternativen zu Wolle.“ 

 


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Hintergrund

„Schüler experimentieren“ ist die Sparte für jüngere Schülerinnen und Schüler des Wettbewerbs „Jugend forscht“. Die jungen Forschenden traten in den Kategorien Mathematik/Informatik, Chemie, Technik, Arbeitswelt, Geo- und Raumwissenschaft, Biologie und Physik gegeneinander an. Neben den Schülerinnen und Schülern aus Nordrhein-Westfalen nahmen auch Kinder und Jugendliche der deutschen Schulen in Madrid, San Sebastian und Valencia teil.

Westenergie unterstützt den NRW-Landeswettbewerb von „Schüler experimentieren“ im Rahmen der deutschlandweiten Bildungsinitiative „3malE – Bildung mit Energie“.

 

Text: Achim Kaemmerer
Foto: privat

 


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