Team wurde von Beratungsstelle fitkids aus Wesel geschult und ausgezeichnet
Eigentlich ist das Team der Suchthilfe bei der SPE Mühle (Sozialpädagogische Einrichtung) bereits mit der Betreuung, Begleitung und Beratung der erwachsenen Klientinnen und Klienten ausreichend ausgelastet.
Doch viele der Hilfesuchenden haben auch Kinder – und die dürfen nicht vergessen werden. Also hat sich das SPE-Team vorgenommen, auch das Kindeswohl der Betroffenen im Blick zu behalten. Dafür haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein besonderes Schulungsprogramm der fitKids Beratungsstelle aus Wesel durchlaufen – und mit einem Zertifikat erfolgreich abgeschlossen.
Was bedeutet diese Auszeichnung nun?
„Kinder leiden ebenso unter der Sucht ihrer Eltern und werden ggf. selber krank oder süchtig“, weiß Janes Delcuve, der neue Leiter der SPE Mühle in Hilden (Foto mit fitkids-Coach Melanie Clemens, l., und Lina Mohring vom Allgemeinen Sozialen Dienst der Stadt Hilden).
Also haben sich die Beraterinnen und Berater vorgenommen, bei ihren Gesprächen auch den Kinderschutz zu berücksichtigen.
Doch wie soll das funktionieren? Man kann den Eltern nur vor den Kopf schauen, und Hausbesuche macht die SPE Mühle nicht.
Bei den Gesprächen können die Teammitglieder „erste Warnzeichen“ erkennen, erklärt Janes Delcuve. Wenn die Eltern beispielsweise ausweichen oder ohne Rückmeldung untertauchen, werden die SPE-Beraterinnen und -Berater hellhörig.
Nach einem von FitKids vorgefertigten Organisationsentwicklungsprogramm und „Ampelsystem“ mit „Eskalationsstufen“ arbeiten sie eine Liste mit den nächsten Schritten ab – am Ende könnte eine Benachrichtigung an das Jugendamt stehen.
So kann unter Umständen das betroffene Kind in eine sichere Obhut gebracht werden.
Re-Check in zwei Jahren
Das SPE-Team hat diese Abläufe inzwischen so sehr verinnerlicht, dass es nun das Zertifikat von fitkids führen darf.
Darauf will und kann es sich aber nicht ausruhen: „Wir werden die SPE Mühle in zwei Jahren noch einmal checken“, sagt fitkids-Coach Melanie Clemens aus Wesel. In der Zeit können ja Mitarbeitende wechseln und andere Veränderungen geschehen. „Dieses Zertifikat soll auch nachhaltig wirken“, so Melanie Clemens.
Im Augenblick aber fühlt sich das Team bestens gerüstet für diese sensible Aufgabe.
Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: anzeiger24.de
Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an
oder als Kommentar bei Facebook.
Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.