Stadtrat soll weitere Fahrradstraßen beschließen

Hier sollen Radler Vorrang bekommen

Wenn sich Autofahrer den Radfahrern unterordnen müssen, dann befinden sie sich auf einer so genannten „Fahrradstraße“.

Vier solcher Zonen wurden bereits 2021 in Hilden eingeführt: auf der Hagdornstraße, Augustastraße, Schulstraße und Hagelkreuzstraße – allerdings nicht ganz konfliktfrei.

In diesem Jahr hatte die Stadtverwaltung auf einigen Strecken Verkehrserhebungen durchgeführt, an denen weitere Fahrradstraßen denkbar sind.

Nun werden am 13. Dezember die nächsten Vorschläge dem Stadtrat zur Abstimmung vorgelegt: Auch die Luisenstraße und Pungshausstraße sollen für den Vorrang der Radfahrer umgewidmet werden. Auf der Bismarckstraße soll der „Radfahrstreifen angepasst“ werden, wie es in der Beschlussvorlage heißt.

 

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Die Maßnahme würde nach jetzigem Stand voraussichtlich 87.900 Euro kosten. 

 

Was hat die Maßnahme gebracht? Mehr Radverkehr?

Diese Tabelle zeigt eine Gegenüberstellung der Verkehrserhebungen 2019 und 2022.

 

Fahrradstrassen-Entwicklung-Neu

 

Die Verwaltung kommentiert die Ergebnisse wie folgt:

 

In der Augustastraße gab es eine erhebliche Steigerung des Radverkehrs um 108% und eine Reduzierung des Kfz-Verkehrs um 24%. Damit hat sich der Radverkehrsanteil in der Augustastraße von 37% auf 62% gesteigert.

 

Ebenso hat in der Hagelkreuzstraße der Radverkehr um mehr als das Doppelte zugenommen und der Kfz-Verkehr nachgelassen. Auch in der Hagdornstraße West hat sich der Radverkehr gesteigert und der Kfz-Verkehr abgenommen

 

In der Schulstraße ist der Verkehr insgesamt zurückgegangen, aber der Radverkehr weniger als der Kfz-Verkehr, womit sich der Radverkehrsanteil steigern konnte.

 

Nur in der Hagdornstraße Ost gibt es eine gegenläufige Entwicklung: Hier isr der Kfz-Verkehr um 46% angestiegen, und der Radverkehr hat sich um 9% verringert.

 

Insgesamt, so die Bilanz der Stadtverwaltung, habe der Radverkehr auf den ersten Fahrradstraßen zugenommen – was ja auch der Zweck der Maßnahme war.

„Allerdings wird auch deutlich, dass die Einrichtung von Fahrradstraßen nicht automatisch zu einer Steigerung des Radverkehrs und Verringerung des Kfz-Verkehrs führt. Es wirken wohl auch andere Einflussfaktoren auf die Verkehrsentwicklung“, erklärt die Verwaltung weiter. „Insbesondere müssen diesbezüglich auch die Einflüsse aus der Corona-Pandemie genannt werden. So wirkt sich die Zunahme von Home-Office und Videokonferenzen sicherlich reduzierend auf den Straßenverkehr aus.“

 

Weitere Fahrradstraßen möglich

Die Verwaltung will nach dem Umbau der Luisenstraße und Pungshausstraße noch weitere Standorte für Fahrradstraßen in Erwägung ziehen – in 2024 und 2025 .

Möglich wären demnach die Hoffeldstraße, Hummelsterstraße, Am Strauch, Am Jägersteig und der Schlichterweg.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto/Collage: anzeiger24.de / Pixabay

 


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