Trafostationen werden in Betrieb genommen – Was ist mit der Tiefgarage Nove-Mesto-Platz?
Nachdem am Abend und Morgen vielerorts der Strom ausgefallen ist, geben die Stadtwerke Hilden nun teilweise Entwarnung: „Fast alle Haushalte sind wieder mit Strom versorgt„, teilt Krisenstabsleiter Oliver Schläbitz mit. „Nach einem langen Nachteinsatz bis in die frühen Morgenstunden sind mehrere Bereitschaftsteams am Donnerstagvormittag erneut in Aktion. In Zusammenarbeit mit der Hildener Feuerwehr wurden mehrere Kellerräume, in denen sich Trafostationen befinden, leergepumpt. Die Stationen konnten danach wieder in Betrieb genommen werden.
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Nur noch zwei Trafostationen sind aktuell außer Betrieb. Momentan pumpt die Feuerwehr Hilden die Tiefgarage Schwanenstraße aus. Dort befindet sich eine Station, die noch außer Betrieb ist. Sobald die Tiefgarage wieder begehbar ist, prüfen die Fachkräfte der Stadtwerke Hilden die dortige Trafostation, um sie wieder zuzuschalten.
Die Stromausfälle, die von Bürgerinnen und Bürgern gemeldet wurden, sind vollständig abgearbeitet. Weiterhin gehen neue Meldungen ein. Der Bereitschaftsdienst ist im Dauereinsatz.“
Keine nennenswerten Störungen habe es bei der Erdgas- und Trinkwasserversorgung sowie im Breitbandnetz gegeben, teilen die Stadtwerke mit.
Fotos: anzeiger24.de/Stadtwerke Hilden
Bürgermeister Pommer meldet sich aus dem Urlaub
In einem Video richtet sich Bürgermeister Claus Pommer aus seinem Urlaub an die Hildenerinnen und Hildener. Auch während seiner Abwesenheit steht er in Kontakt mit der Feuerwehr und ist schockiert über die Ausmaße, die durch die Wassermassen entstanden sind.
„Nicht nur bei den Einsatzkräften in Hilden, sondern im gesamten Gebiet bedanke ich mich, dass sie unermüdlich im Einsatz waren. Es ist ein absoluter Ausnahmezustand, bei dem auch viele freiwillig Helfende unterstützt haben. Danke!“, teilt er später noch mit.
„Wir hoffen alle, dass sich die Situation schnell wieder bessert und alle unbeschadet aus dieser extremen Situation kommen. Solche Wetterlagen und damit verbundene Einsätze erleben hier wir zum Glück selten. Mein Dank gilt den Einsatzkräften, die alles menschenmögliche unternehmen, um den Menschen beizustehen“, bedankt sich Claus Pommer.
Bisherige Bilanz und: Wie geht es weiter?
In der Krisenstabssitzung am Donnerstagvormittag ergab sich nach Schilderungen von Kreisbrandmeister Torsten Schams folgendes Lagebild: Von den Überschwemmungen sind alle Städte betroffen, am heftigsten Erkrath, Hilden, Langenfeld und Velbert, am wenigsten Heiligenhaus und Wülfrath.
Aus Bächen sind reißende Ströme geworden, Regenrückhaltebecken sind allesamt übergelaufen, die Abwassersysteme sind überlastet. Pumpen kommen gegen die Wassermassen kaum an, Sandsäcke erweisen sich als wirkungslos. „Die Wassermassen, mit denen wir es hier zu tun haben, übertreffen sogar die Prognosen für ein Jahrtausendhochwasser„, so Schams.
Bereits am Mittwoch wurde eine Frau in Mettmann durch einen umgestürzten Baum schwer verletzt. Darüber hinaus sind glücklicherweise bislang im ganzen Kreis keine weiteren unwetterbedingten Personenschäden zu beklagen.
Die Sachschäden sind allerdings enorm; das ganze Ausmaß lässt sich noch gar nicht abschätzen. Betroffen sind unter anderem auch kritische Infrastrukturen (Umspannwerke, Trafostationen, etc.) und Verkehrswege sowie hohe Sachwerte.
In Erkrath mussten 600 Menschen evakuiert werden, ein Altenheim in Velbert-Langenberg ist ohne Strom und muss ebenfalls evakuiert werden.
Von Mittwoch auf Donnerstag verzeichnete die Kreisleitstelle in der Spitze 1.700 Einsätze, 200 waren am Donnerstagmorgen noch offen, weitere Einsätze sind zu erwarten. Allein am Mittwoch gingen bei der Kreisleitstelle 12.000 Notrufe ein.
Alle Feuerwehren, die Hilfsorganisationen und das THW waren und sind an zahlreichen Einsatzstellen im gesamten Kreisgebiet im Einsatz und werden hierbei durch überörtliche Kräfte unterstützt. Hilfe gab es u.a. bereits von den Feuerwehren aus Duisburg, Kleve, Wesel, Krefeld, Viersen, Mönchengladbach und Steinfurt.
Auch von der Bundeswehr werden im Laufe des Donnerstags noch Unterstützungskräfte erwartet.
Quelle: Pressemitteilung Kreis Mettmann, 15. Jul 2021
Ein Ende der Einsätze ist aktuell nicht ersichtlich, berichtet Hans-Peter Kremer, Einsatzleiter der Feuerwehr: „Einige Einsatzstellen müssen mehrere Stunden lang abgearbeitet werden, bei anderen läuft das Wasser schneller nach, als es abgepumpt werden kann.“
An den meisten Stellen im Stadtgebiet ist das Wasser rücklaufend, wodurch die Ausmaße und Schäden der Wassermassen schneller entdeckt werden können.
Erste Auswirkungen des Starkregens an städtischen Gebäuden sind schon erkennbar: das Verwaltungsgebäude, Schulen, Kitas und andere städtische Gebäude sind nicht oder nur eingeschränkt telefonisch und per E-Mail erreichbar.
Ob es weitere Ausfälle geben könnte, wird aktuell geprüft.
In einigen Bereichen kam es auch zu Unterspülungen, diese wurden vorsorglich Abgesperrt, um ein Unfallrisiko zu minimieren.
Quelle: Pressemitteilung Stadt Hilden, 15. Juli 2021