Bürgerumfrage des Rathauses mit gemischten Ergebnissen
Im September 2024 hatte die Stadt die Wirtschaftsplanung (Haushaltsentwurf) für das Jahr 2025 vorgelegt und den Bürgern Gelegenheit gegeben, Vorschläge, Änderungen oder auch nur Meinungen dazu im Rahmen einer Online-Umfrage abzugeben. Über 2.100 Bürger sind dem Angebot gefolgt, haben die Fragen beantwortet. Und über die Hälfte, exakt 1.069 Hildener haben auch in Kommentaren ihre Meinung gesagt. Die Ergebnisse liegen nun vor. Sie sind, darauf sei ausdrücklich hingewiesen, nicht repräsentativ:
Eine kompakte Auswertung der 78 Seiten ist in lesbarer Kürze leider nicht möglich, so dass wir uns hier auf einige wenige Aspekte beschränken müssen. Dabei haben uns insbesondere die Kommentare ab Seite 8 interessiert.
Ganz wichtig: Alles, was mit Familie und Kindern zu tun hat, muss bleiben
Die meisten Anmerkungen und Anregungen gab es zum Thema Familien/ Kinder/ Schulen und Kitas. Dabei überwiegt die Meinung, dass an den bisherigen Angeboten nicht gespart, sondern im Gegenteil die bisherigen Angebote noch ausgebaut werden sollten.
Insgesamt bildet dieser Themenblock auf den Seiten 28 – 37 und 58 – 62 den größten Anteil an Response.
Art und Wert der Umfrage haben Bürger kritisch gesehen
Die Hildener, die an der Online-Umfrage teilgenommen haben, stehen dem Fragekatalog skeptisch gegenüber. Ein Teilnehmer bringt es so auf den Punkt: „Leider war die Umfrage insbesondere am Anfang unübersichtlich und die Fragestellungen irreführend.“
Aber es gab auch Lob: „Ich finde es erst mal sehr gut, dass man die Bürger mitbestimmen lässt.“
Die Meinungen im Einzelnen ab Seite 63.
Viel diskutiert: der ÖPNV-Linien 782/ 783
Bei den Fragen zum öffentlichen Personennahverkehr überwiegt die Forderung nach besserer Taktung und dem Ausbau der Angebote. Einig sind sich die Kommentatoren in ihrer Forderung, dass die Linien 782 und 783 erhalten bleiben müssen.
Ein Kommentator bittet in diesem Zusammenhang: „Ich lade Herrn [Peter] Stuhlträger [Beigeordneter der Stadt Hilden, Anm.d.Red.] höflichst ein, über einen längeren Zeitraum und zu verschiedenen Zeiten mit der Buslinie 783 und zum Vergleich gerne auch mit der 782 zu fahren. Vielleicht hilft die daraus resultierende Erkenntnis, um ihm zu zeigen, wie realitätsfern der Vorschlag der Einschränkung des Fahrangebots tatsächlich ist.“
Heißes Eisen ist das Thema Migration
42 Kommentare beschäftigen sich mit der Migration und ihren Folgen für Hilden. Zumeist wird eine Kürzung von weiteren Hilfen angeregt und der Bau weiterer Flüchtlingsunterkünfte abgelehnt. Begrüßt wurde die Entscheidung der Stadt, das Hotel Anna nicht zu kaufen. Alle Kommentare auf den Seiten 41/ 42.
Aber wo soll denn dann gespart werden?
Das Fazit der Umfrage lässt sich kurz wie folgt zusammenfassen. Im Allgemeinen sollte alles so bleiben wie es ist.
Kleineren Sparmaßnahmen auf der einen Seite stehe überschaubare Gebühren – und Steuererhöhungen in beschränktem Umfang auf der anderen Seite gegenüber. Wenn es aber wirklich ums Sparen geht, gehen die Zeigefinger in Richtung Rathaus.
„Es sollten die Ausgaben im Rathaus überdacht werden! Bitte sparen Sie auch an den Verwaltungsausgaben selbst.“
„In der Verwaltung schauen, wo dort gespart werden kann.“
„Am effizientesten kann man in der Verwaltung sparen, also im Rathaus.“
Das heißt nichts anderes, als dass die Stadt bei sich selbst anfangen sollte. Die Bürger, die sich viel Mühe bei der Beantwortung der Online-Umfrage gemacht haben, warten nun gespannt darauf, wie viel sich die Verwaltung davon zu eigen macht.
Bericht: Walther Thomas
Fotos: Alexa/Pixabay / Archiv anzeiger24.de
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