Unkorrekte Inzidenzwerte – Was ist da los im Kreisgesundheitsamt?

Und warum wird die Krankenhaus-Belegung nicht genannt?

Wie verlässlich sind eigentlich die Zahlen, die wir in unserem täglichen Corona Update von den offiziellen Stellen weiter geben?

Immer wieder gab es Ungereimtheiten. Zum Beispiel als im Frühjahr durch Personalengpässe und Datenstaus keine realistischen Inzidenzwerte veröffentlicht wurden.

Das Problem wurde später erhoben.

Und zu bedenken ist natürlich auch, dass das Gesundheitsamt bei der Fülle von Infektionsfällen Tag für Tag extrem gefordert ist. 

Dennoch: die Kritik an der Behörde in den Sozialen Medien und der öffentlichen Diskussion reißt nicht ab.

 

Eigenanzeigen-Mai-3-Neu

 

Seit Ende vergangener Woche gibt es Unmut, weil erneut unrealistische Inzidenzwerte benannt werden – und zwar viel zu niedrig. Zum Beispiel am heutigen Dienstag, 28. September: offiziell verkündet wird eine Inzidenz von 24. Da aber „die Fallzahlen aufgrund eines technischen Problems nicht an das Landeszentrum Gesundheit (LZG) übermittelt werden konnten, (…) geht das Gesundheitsamt nach internen Berechnungen von einer aktuellen Inzidenz von circa 83,6 aus“, heißt es in dem Report.

Wie kann so etwas sein?

 

„Externes EDV-Problem“

In einem Kommentar auf seiner Facebook-Seite erklärt der Kreis Mettmann: „Das Problem liegt außerhalb der EDV des Kreises. Die Kreisverwaltung hat den Fehler bereits mehrfach gemeldet. Die zuständige Firma arbeitet mit Hochdruck an der Fehlerbehebung.“

 

Banner-Lidl-Pad-Sept-2021

 

Wenn es aber einen realistischeren Inzidenzwert gibt, warum wird der dann nicht einfach in dem Report genannt? Auch dazu gibt es einen Facebook-Kommentar des Kreises Mettmann: „Da die momentan vom LZG ausgewiesene Inzidenz wegen eines technischen Problems nicht der Realität entspricht, möchten wir diese momentan nicht in [unsere] Grafik aufnehmen. Da aber auch die intern errechnete Inzidenz (83,6) nicht offiziell vom LZG ist, können wir auch diese nicht in die Grafik packen. So lange das Problem noch besteht, veröffentlichen wir beide Zahlen im Text zu der Grafik.“

 

Was ist mit den Hospitalisierungsraten?

Nun, die Inzidenz ist mittlerweile auch nicht mehr das allein entscheidende Kriterium zur Bewertung des Infektionsgeschehens. Daneben gilt auch die Hospitalisierungsrate (Fälle der „Corona-Patienten mit Symptomen“ im Krankenhaus pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen) und die Auslastung der Intensivbetten

Mehr dazu hier

 


Immer up to date: Mit dem anzeiger24.de Newsletter!

Kostenlos zu den Themen Shopping, Sport, Beauty, Mode und mehr

anzeiger24.de Newsletter bestellen


 

Fragt sich nur, warum der Kreis Mettmann diese nicht in sein tägliches Update mit aufnimmt. Auch dazu nimmt die Behörde in einem Facebook-Kommentar Stellung: „Die Hospitalisierungsinzidenz und der Anteil der Covid-19 Patienten an Intensivbetten werden bisher nur landesweit betrachtet und ausgewiesen. Die Werte kann jeder beim LZG einsehen (Anm.d.Red.: oder im DIVI Intensivbettenregister, das auch nach Kreisen und Städten aufgeteilt ist). Sollten die neuen Kennziffern irgendwann auch für die einzelnen Kreise betrachtet werden, werden wir diese natürlich auch veröffentlichen.“

Wie gehen wir als Medien nun damit um?

Wir vom anzeiger24.de werden weiterhin täglich die „Corona-Zahlen“ mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln zusammenstellen und veröffentlichen – und wie gewohnt ggf. bei Unstimmigkeiten entsprechende Anmerkungen machen.

 

Text: Achim Kaemmerer
Foto: Gerd Altmann

 


Kein Corona-Beitrag von uns ohne die Bitte:
Haltet die Regeln ein.
Und seid auf der Hut!

……

 


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

presse@anzeiger24.de

oder als Kommentar bei Facebook
unter DeinHilden, DeinLangenfeld, DeinMonheim oder DeinHaan.

Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.