Verwirrung am Salzmannweg: Fahrrad schieben wegen Schilder-Wahnsinn…?

Verkehrszeichen demontiert wegen Wegeschäden: Was gilt denn nun?

***Leitartikel***

Die Radwege und Radwegeführungen in Hilden sind an vielen Stellen ein Dauerärgernis. Ein besonders kurioses Beispiel gibt es jetzt auf der Richrather Straße am Ortsausgang.

Bis zum Frühjahr konnten sich Fußgänger und Radfahrer den östlich liegenden Seitenweg Richtung Langenfeld teilen. Dann aber wurde das Zusatzzeichen „Radfahrer frei“ unter den „Gehweg“-Schildern entfernt.

Das bedeutet: Radelnde dürfen nicht mehr ab Höhe Salzmannweg den Weg nach Süden bis zum Ortsschild nutzen, weil dies jetzt nur noch ein Fußgängerweg ist.

 

Warum? Und was sollen Radfahrende nun machen?

Das wollte die SPD-Fraktion von der Stadtverwaltung erfahren, denn: „Dies führt dazu, dass nun auf dem Weg nach Langenfeld zwingend die [Landes-]Straße zu nutzen ist. Dies kann zu einer nicht unerheblichen Gefährdung führen.“

 

Nach etwa vier Monaten gab es nun die Rückmeldung aus dem Rathaus, bzw. vom zuständigen Landesbetrieb Straßenbau NRW.

 

Blue-Monkeys

 

Dieser sei der „der Auffassung, dass aufgrund der vorhandenen (massiven) Schäden der Radverkehr auf dem Gehweg nicht mehr verantwortet werden“ könne, heißt es in der Antwort. „Deshalb wurde von Straßen.NRW die Beschilderung geändert“.

 

Konfuse Einschränkungen – Abwegig und umständlich – muss das sein?

Für Radfahrer ergeben sich daher folgende Regelungen:

 

Fahrtrichtung Süden (nach Langenfeld): „Radfahrer können wie bisher auf dem gemeinsamen Geh- und Radweg auf der westlichen Seite der Richrather Straße bis zur Einmündung Salzmannweg fahren, wechseln dann über die Querungshilfe auf den östlichen Gehweg [also so wie bisher, Anm.d.Red.].“ Dann aber müssen sie „das Fahrrad schieben und können ab der Stadtgrenze (nach Erreichen des gemeinsamen Geh- und Radwegs) wieder mit dem Fahrrad in Richtung Langenfeld fahren.“

 

Fahrtrichtung Norden (nach Hilden): „Radfahrer können wie bisher von Langenfeld aus bis zur Stadtgrenze nach Hilden fahren, müssen ab dort aber entweder das Fahrrad bis zur Einmündung Lehmkuhler Weg schieben oder auf die Fahrbahn wechseln.“

Ausnahmen gibt es für Kinder und erwachsene Begleitpersonen.

 

Klingt tatsächlich ganz schön umständlich.

Und mal ehrlich: Wer weiß das schon oder hält sich wirklich daran? Ist das überhaupt schonmal jemandem aufgefallen…?

Und dass der Weg ab der Stadtgrenze auswärts plötzlich wieder gemeinsam für Radfahrer und Fußgänger geltensoll, ist vielleicht mit behördlichen Zuständigkeiten zu erklären.Nachvollziehbar ist es trotzdem nicht…     

 

Warum werden die Schäden nicht einfach beseitigt?

Dazu schreibt das Rathaus: „Der Landesbetrieb [ist] bemüht, im Rahmen seiner personellen und finanziellen Möglichkeiten, hier schnelle Abhilfe zu schaffen. Zurzeit wird die Beschilderung noch einmal korrigiert, bzw. ergänzt, und der Gehwegbereich daraufhin geprüft, ob es ausreichend ist, einzelne Schadstellen zu beheben, oder der gesamte Gehwegbereich saniert werden muss.“

 

Das kann sicherlich dauern. Diese Stelle war wegen des Zwangs zum Seitenwechsel ab Salzmannweg ohnehin schon immer für Radfahrer problematisch. Und im Vergleich zu den Zuständen manch anderer Geh- und Radwege in Hilden sind diese Schäden noch geringfügig.

Da ist es umso erstaunlicher, wieso grade hier eine solch buchstäblich „abwegige“ Regelung getroffen wurde…

 

➤ Unser Kommentar zum Thema

 

Bericht: Achim Kaemmerer

Fotos/Collage: anzeiger24.de / M.Hassan/Pixabay

 


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

presse@anzeiger24.de

oder als Kommentar bei Facebook.

Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.