Welche Ämter sind besetzt, was ist geschlossen?
Am Freitag, 26. August 2022, müssen sich die Bürgerinnen und Bürger, die ein Anliegen im Rathaus haben, auf einige Einschränkungen einstellen: Die Stadtverwaltung unternimmt einen Betriebsausflug.
Was bedeutet das genau?
Auf Nachfrage erklärt uns die Stadtverwaltung: „Alle vereinbarten Termine finden planmäßig statt. Neben den Kultureinrichtungen sind auch die Infotheke sowie das Bürgerbüro besetzt. Einschränkungen gelten vor allem für die telefonische Erreichbarkeit der Fachämter.“
Der Wertstoffhof ist geschlossen. Die Musikschule und die Stadtbücherei sind geöffnet. Weiter heißt es: „Die Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, sich im Vorfeld zu informieren, wenn sie einen Besuch ohne vorherigen Terminierung bei den Verwaltungsstellen planen.“
Nun könnten sich einige Bürgerinnen und Bürgern über diese Aktion ärgern. Denn in den vergangenen Monaten gab es immer wieder (oftmals krankheitsbedingte) Ausfälle im Bürgerbüro. Gebuchte Termine mussten verschoben werden. Und dabei müssen Termine oft mehrere Wochen im voraus reserviert werden.
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Und eine Zeitlang herrschte Alarmstimmung im Steueramt, weil es chronisch unterbesetzt war.
Das hat für viel Frust gesorgt – bei der Belegschaft wie auch in der Bevölkerung.
„Wichtig für den Zusammenhalt und Teamgeist“
Es stellt sich also die Frage: Wie möchte die Stadtverwaltung den Bürgerinnen und Bürgern vermitteln, dass sie länger auf ihre Ausweise, Bescheide etc. warten müssen, während die Stadtverwaltung einen Arbeitstag für einen Ausflug verstreichen lässt?
Dazu erklärt uns Bürgermeister Claus Pommer: „Der Betriebsausflug ist eine Veranstaltung von und für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der seit längerem geplant ist. 2020 und 2021 haben corona-bedingt keine Gemeinschaftsveranstaltungen stattgefunden. Der erste gemeinsame Ausflug nach zwei ‚Corona-Jahren‘ ist wichtig für den Zusammenhalt und den Teamgeist in der Stadtverwaltung. Die Pandemie hat auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung ihre Spuren hinterlassen. Sie haben es wie die Beschäftigten anderer Organisationen und Unternehmen verdient, ein paar unbeschwerte Stunden im Kreis der Kolleginnen und Kollegen zu verbringen.“
Personaldezernentin Anja Franke ergänzt: „Für die Mitarbeitenden hatte die Corona-Pandemie viele negative Auswirkungen: langjährige Kolleginnen und Kollegen haben sich nur in einer Email verabschieden können, neue Kolleginnen und Kollegen sind oftmals ausschließlich von einem Vorstellungsfoto per E-Mail bekannt, Corona-Hilfsprogramme wurden zusätzlich geschultert, die Unterbringung und Betreuung der Ukraine-Flüchtlinge kam in diesem Jahr noch hinzu.
Der Verwaltungsführung wie auch der Mitarbeitervertretung ist es ein dringendes Anliegen, der Belegschaft wieder einen Rahmen für den so wichtigen Austausch zu bieten und in diesem Kontext auch einen Dank für die geleistete Arbeit auszusprechen.“
Die Beigeordnete betont dabei ausdrücklich: „Die Verwaltung einschließlich des Bürgerbüros ist am Tag des Betriebsausflugs aber trotzdem für die Bürgerinnen und Bürger da.“
Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Archiv/Pixabay
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