Was macht eigentlich Birgit Alkenings?

Portrait ziert jetzt die Bürgermeister-Galerie im Bürgerhaus

Es gehört zur Tradition der Stadtverwaltung Hilden: Ein ausgeschiedener Bürgermeister wird mit einem Portrait gewürdigt, das die Galerie im alten Ratssaal im Bürgerhaus schmückt.

Diese Anerkennung ist nun auch Birgit Alkenings zuteilgeworden. Sie war von 2014 bis 2020 Stadtoberhaupt und Verwaltungschefin von Hilden – ein Jahr länger als üblich, da der Landesgesetzgeber die getrennten Bürgermeisterwahlen und Kommunalwahlen wieder zusammengelegt hat.

 

Am Samstag, 10. Juni 2023, wurde das Kunstwerk feierlich vor geladenen Gästen – u.a. Mitglieder der Verwaltung und politische Weggefährten – enthüllt und aufgehängt.

 

 

Das Bildnis hat der „Bananensprayer“ Thomas Baumgärtel kreiert. Er hat in Hilden bereits einige Spuren hinterlassen, etwa mit einer „Banane“ am Bürgerhaus und am Seniorenzentrum Erikaweg sowie einer Ausstellung im Fabry-Museum.

 

Laudatio von Bürgermeister Pommer

Zuvor würdigte der aktuelle Bürgermeister Claus Pommer, der 2020 Alkenings‘ Herausforderer war und mit einem deutlichen Vorsprung die Wahl gewann, das politische Wirken seiner Vorgängerin: „Sie waren immer gleichermaßen präsent und ansprechbar für die Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Einrichtungen oder gewerbliche Betriebe. Auch waren Sie sich der hohen Verantwortung, die das Bürgermeisteramt für das ‚Gemeinwesen Stadt‘ mit sich bringt, stets bewusst und haben immer verantwortungsvoll gehandelt. Der Kritik und den Zweifeln, die jede Entscheidung – insbesondere diejenigen aufgrund einer angespannten Haushaltslage – mit sich bringt, haben Sie sich immer gestellt und sie ausgehalten.“

 

Denn es war keine einfache Zeit. Bereits kurz nach ihrem Amtsantritt musste Birgit Alkenings mit ihrer Verwaltung den ersten größeren Zustrom von Flüchtlingen aus Syrien etc. managen – auch gegen manche Proteste. „Mir persönlich hat besonders imponiert, dass Sie in schwierigen Bürgergesprächen zu den Standorten der Flüchtlingsunterkünfte stets Haltung gezeigt und Überzeugungen vertreten und begründet haben.“

So wurden das Internatsgebäude hinter dem Bonhoeffer-Gymnasium für die Unterbringung der Schutzsuchenden angemietet, Modulbauten am Standort Breddert eingerichtet und das frühere Albert-Schweitzer-Schulgebäude genutzt.

 

Die-gr-ne-Meile-Banner

 

Und im „Corona-Jahr“ 2020 „war erneut das Krisenmanagement gefragt“, so Pommer. Alkenings musste komplexe Probleme bewältigen: „Dass zu dieser Zeit auch einige verlässliche Wegbegleiter ausschieden und markante Führungspositionen neu besetzt werden musste, machte die Situation nicht einfacher.“

 

Weitere Leistungen:

  • Aufbau Beteiligungsmanagement und „die Umstrukturierung des Konzerns Stadt Hilden
  • Umgestaltung der Innenstadt, zum Beispiel den Jacobushof und das Pfarrzentrum, was „sehr zur Attraktivität der Hildener Innenstadt beigetragen“ habe.
  • Lärmaktionsplan
  • Medienentwicklungsplan
  • Kinder- und Jugendförderplan
  • Schulentwicklungsplanung
  • Schaffung von Kitaplätzen 
  • Neubau des Gärtnerhofes
  • erste Mitarbeiterbefragung der Beschäftigten in der Verwaltung

Pommer lobte die „herausragende Auffassungsgabe und das analytische und zielgerichtete Vorgehen bei der Lösung von Problemen als besondere Stärke“.

 

„Es war eine spannende Zeit“, reflektierte Alkenings anschließend selber ihre Amtsperiode. Gerne erinnerer sie sich an die Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern zurück: „Das vielfältige Ehrenamt in Hilden hat mir viel gegeben, und das macht Hilden so besonders.“

Allerdings konnte sie sich auch einen Kommentar nicht verkneifen: „Ich finde, dass sich die Verwaltung noch schneller in Richtung Serviceorientierung und Bürgernähe hätte bewegen können. Das hat noch nicht ganz so geklappt, aber ich weiß, dass Sie weiter daran arbeiten.“

 

Und was macht Birgit Alkenings heute?

Nach ihrer Wahlniederlage 2020 hat die 56-Jährige alle politischen Ämter aufgegeben. Zuvor war sie knapp 20 Jahre lang Ratsfrau und zuletzt Vorsitzende der SPD-Fraktion und des Ortsvereins.

Das alles hat sie hinter sich gelassen, selbst ihr Direktmandat für den Stadtrat hat sie aufgegeben.

 

So kehrte sie an die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf zurück, wo sie wieder im Zentrum für Informations- und Medientechnologie als IT-Systemadministratorin arbeitet.

Berufsbegleitend nahm sie ein Studium für Organizational Management an der Ruhr-Uni-Bochum auf, inklusive Erasmus-Semester im schwedischen Göteborg.

Ansonsten führt sie seither ein normales Leben…

 

Bericht/Foto/Video: Achim Kaemmerer

 


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

presse@anzeiger24.de

oder als Kommentar bei Facebook.

Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.