Wie effektiv kann das Gesundheitsamt jetzt arbeiten?

Personal wurde aufgestockt – Wann kommt die Software Sormas?

Es waren zermürbende Wochen, als im Kreis Mettmann die Inzidenz einfach nicht unter 200 sinken wollte – für die Bevölkerung, aber bestimmt auch die Mitarbeiter(innen) der Behörde. Nach zahlreichen Beschwerden räumte das Gesundheitsamt ein: Es gab zum Monatswechsel April/Mai „personelle Ausfälle“, „technische Probleme“ und daher „nicht unerhebliche Rückstände“ bei der Datenverarbeitung.

Inzwischen wurde das Personal aufgestockt. Das wollten wir genauer wissen und haben nachgefragt. Die wörtlichen Antworten sind kursiv gehalten.

 

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Wie viele Personen waren vor und während des Personalausfalls (Monatswechsel April/Mai) für die Erfassung der Daten und die Kontaktnachverfolgung im Einsatz?

17 Personen insgesamt, jeweils 11,96 VZÄ (Vollzeitäquivalente) vor und während des Ausfalls

 

Wie viele sind es jetzt nach der personellen Aufstockung?

28 Personen, davon zehn temporär (bis zu sechs Wochen, bedarfsabhängig).
Aufgeteilt in elf Mitarbeitende aus dem Gesundheitsamt, 15 „Aushilfen“ aus anderen Ämtern, hinzu kommen zwei weitere Neueinstellungen.

Wichtig: Die Angaben beziehen sich nur auf das Team, das „die Eingaben tätigt, die sich unmittelbar auf die Meldungen zum Robert-Koch-Institut auswirken („A-Registratur“), ergänzt der Kreis Mettmann in seiner Antwort.

Diese Kräfte nehmen also nur die Daten der gemeldeten Fälle auf, die wir im täglichen Bericht lesen. Für die weitere Schritte (also z.B. die Benachrichtigung von gemeldeten Kontaktpersonen etc.) ist wiederum anderes Personal zuständig.

 


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Mit welchem System arbeitet der Kreis Mettmann?

Für die Gesundheitsämter in NRW hatte das Land die Software „Sormas“ vorgesehen. Diese soll das Erfassen der Daten schnell und effektiv bewerkstelligen. Laut einer Umfrage vom WDR nutzen die meisten Kommunen das Programm nicht – weil die Umstellung im laufenden Betrieb schwierig ist.

Und wie ist es im Kreis Mettmann? Die Pressestelle antwortet uns:

„Derzeit werden die Daten des Fallmanagements mit einer Datenbanklösung auf Sharepoint-Basis (Standard-Produkt der Firma Microsoft) verarbeitet. Sormas ist in der Implementierungsphase, der produktive Einsatz ist ab Mitte Juni geplant. Die Meldungen erfolgen über das elektronische Meldesysteme SurvNet. Zur Kommunikation mit Laboren und dem Robert-Koch-Institut wird DEMIS eingesetzt.“

 

Welche Vorteile bietet das System, mit dem das Gesundheitsamt jetzt arbeitet?

„Das System wurde bereits im März 2020 eingerichtet und in Betrieb genommen. Sormas oder andere Speziallösungen waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht verfügbar. Ziel war es, ein umfassendes Informationssystem (…) zu schaffen, das stets aktuelle Informationen liefert, die zudem entsprechend aggregiert und ausgewertet werden können.

Eine papiergebundene Informationsverarbeitung oder (…) Excel-Tabellen schieden damit aus. Durch die Eigenentwicklung mit einem Standard-Produkt kann umgehend auf Änderungsbedarfe reagiert werden. Die eingesetzten Mitarbeiter können das browsergestützte System nach einer kurzen Einweisung sofort nutzen und gleichzeitig im Fallmanagement arbeiten und Informationen nachhalten. Die zentrale Ablage von Dokumenten und der Dokumentationsverlauf der Änderungen gewährleisten eine genaue Nachvollziehbarkeit.“

 


 

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Bleibt also zu hoffen, dass die Zahlen jetzt effizienter erfasst werden – und die Inzidenzwerte (sofern das überhaupt möglich ist) realistisch dargestellt werden können. Schließlich hängen Wohl und Wehe der Wirtschaft und der Schulen von der korrekten Auswertung ab…

 

Text: Achim Kaemmerer
Foto: anzeiger24.de / Gerd Altmann/Pixabay


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