Wiederhold-Platz wird umgestaltet – aber nur ein bisschen?

Extrablatt erweitert seine Außengastronomie – Sitzdeck wird ersetzt

Wie attraktiv ist eigentlich der Dr.-Ellen-Wiederhold-Platz (benannt nach der altehrwürdigen Bürgermeisterin (1996 bis 1994 im Amt)? Immerhin liegt er sehr versteckt zwischen Rat- und Bürgerhaus. Und wenn nicht gerade ein Fest stattfindet (was eher selten ist), gibt es nicht viel Publikum.

 

Das könnte sich nun ändern. Der Stadtrat hat am 15. Februar einem Umgestaltungsplan, bzw. einer Änderung des städtebaulichen Vertrags zugestimmt – teilweise aber nicht mit sehr viel Euphorie.

 

Euronics-Gemein-BannerOmggQA4MvwlnO

 

Was ist geplant?

Die Initiative kam offenbar vom Betreiber des Cafes Extrablatt. Ivica Simic. Er möchte seinen Außengastronomiebereich vergrößern, dafür soll die Fläche zwischen Sparkasse und Mittelstraße entfallen.

Dafür müsste aber die Liege- und Sitzbank entfernt werden.

Die Stadtverwaltung und der Betreiber des Cafès Extrablatt haben sich nun auf einige Umgestaltungselemente verständigt.

 

Die Angaben in der Ratsvorlage sind da allerdings eher vage:

  • ggfs. Austausch einzelner Platten
  • optische Gestaltung des vorhandenen Hochbeets
  • Als Ersatz für das Sitzdeck wird an der Itter eine neue Sitzbank installiert.
  • Die Baumkrone soll durch Sonnenschirme geschützt werden
  • Das Leuchtband zwischen Dr.-Ellen-Wiederhold-Platz und Itter im Bereich der Außengastronomie soll freigehalten werden
  • Teilflächen sollen für die Durchführung von Veranstaltungen bereit gestellt werden
  • Der Betreiber verpflichtet sich außerdem, regelmäßig den Baum zu gießen (150 Liter pro Woche, zwei Wassergänge mehr bei über 30 Grad).

 

Ivica Simic „wird durch den städtebaulichen Vertrag verpflichtet, sämtliche Kosten für die mit dem Rückbau des Sitz- und Liegedecks verbundene Umgestaltung des Dr.-Ellen-Wiederhold-Platzes zu tragen“, heißt es weiter. „Zur Absicherung dieser Forderung ist vor Vertragsabschluss als Sicherheit eine Bürgschaft in Höhe der Herstellungskosten zu hinterlegen.“

 

Ist das nun alles?

So richtig begeistert und überzeugt waren einige Ratsmitglieder von dem Entwurf nicht gerade.

 

So erklärte beispielsweise Ludger Reffgen von der Bürgeraktion: „Der Begriff ‚Umgestaltung‘ suggeriert, dass es sich um einen Umbau handelt. Das kommt uns aber zu kurz. Aus unserer Sicht ist das bloß ein dürftiger konzeptloser Umbau. Der Platz ist kein Hinterhof-Platz und hätte etwas mehr Sorgfalt in der Planung verdient.“

 

Auch Klaus-Dieter Bartel (Grüne) erwartet etwas mehr, zum Beispiel eine klimaschutzgerechte Anpassung, etwa mit Gewässer- oder Brunnenanlagen. „Damit müssen wir uns wohl noch einmal separat beschäftigen“, sagte der Ratsherr.

 

Und bereits in der Januar-Sitzung im Stadtentwicklungsausschuss gab es Kritik. Laut Protokoll lehnten neben Ludger Reffgen auch der sachkundige Bürger Ben Juan Eisenblätter und Ratsfrau Dagmar Hebestreit (beide SPD) den Plan ab. Es sei „kein neuer Gestaltungs- sondern lediglich ein Bestuhlungsplan vorgelegt“ worden, „der eine gestalterische Abwertung der Fläche zur Folge“ habe, heißt es: „Bürgerinnen und Bürger, die sich auf der Platzfläche (ohne vom Verzehrangebot Gebrauch zu machen) aufhalten, werden an die Itter verbannt.“ 

 

Trotz der Kritik: Der Beschlussvorschlag wurde mehrheitlich angenommen – mit den Gegenstimmen von SPD und Bürgeraktion.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: anzeiger24.de/Pixabay

 


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

presse@anzeiger24.de

oder als Kommentar bei Facebook.

Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.