Die Zahlen im Kreis Mettmann
Die Bilder von der Sessions-Eröffnung in Köln und Düsseldorf haben Noch-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Lothar Wieler, Robert-Koch-Insitut (RKI), wohl wieder aufgeschreckt: Volle Kneipen und Innenstädte, viele Jecke dicht an dicht beim schunkeln und singen. Auf der anderen Seite: steigende Infektionszahlen und Inzidenzen, Impfdurchbrüche und immer mehr (meist ungeimpfte) Patienten auf den Intensivstationen.
Bei der Pressekonferenz am Freitag, 11. November, forderten beide wieder schärfere Schutzmaßnahmen.
War’s das erst einmal mit der „neuen Freiheit“ und „neuen Normalität“?
Spahn fordert unter anderem 3G am Arbeitsplatz und 2G+ bei Veranstaltungen, also: geimpfte und genesene Besucherinnen und Besucher sollen zusätzlich negativ getestet sein. „3G war oft 0G, weil es kaum überprüft wurde. Daher reicht 3G nicht“, so Spahn. Dafür sollen die kostenlosen Antigen-, bzw. Bürgertests wieder eingeführt werden.
Wieler sprach sich sogar dafür aus, erst einmal auf Großveranstaltungen zu verzichten.
Also doch kein Karneval und keine Weihnachtsmärkte mehr?
Beschlossen ist noch nichts; in der kommenden Woche soll die Bund-Länder-Konferenz wieder tagen und über Maßnahmen beraten.
In NRW erlaubt die Corona-Schutzverordnung aktuell noch bei Feiern (z.B. Karneval) auch 3G, sofern nicht geimpfte und nicht genesene Menschen einen maximal sechs Stunden alten Antigen-Schnelltest oder maximal 24 Stunden alten PCR-Test vorlegen – natürlich negativ.
Die Lage im Kreis Mettmann
Zur Erläuterung: Indikatoren zur Bewertung der Corona-Lage sind
– die Inzidenz; Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen; Schwellenwerte: unter 35, danach 35 bis 100 und über 100
– die Hospitalisierungsrate; Fälle der „Corona-Patienten mit Symptomen“ im Krankenhaus pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen; Schwellenwerte: unter 1,5, danach 1,5 bis 5 und über 5
– die Auslastung der Intensivbetten; Schwellenwerte: unter 3%, danach 3 bis 12% und über 12%)
Werden zwei der drei Leitindikatoren drei Tage hintereinander in der jeweiligen Stufe überschritten, werden bestimmte Maßnahmen notwendig. Das Robert-Koch-Institut erläutert dies näher auf Seite 8 und 9 in diesem Dokument.
Krankenhaus-Belegungen
Bundesweite Hospitalisierungsrate: 4,70 (Fälle pro 100.000 Einwohner bundesweit) am Freitag, 12. November. Am Donnerstag lag der Wert bei 4,65. Die Krankenhausbelegungen steigen also seit Tagen wieder an…
Quelle: Robert-Koch-Institut
Betten-Belegungen im Kreis Mettmann
43 von 59 Intensivbetten belegt (eins mehr als am Donnerstag).
Drei Patient(innen) wegen Covid 19 in intensivmedizinischer Behandlung (eine Person mehr als am Donnerstag), zwei werden invasiv beatmet (unverändert gegenüber dem Vortag).
5,08% von der Gesamtzahl der Intensivbetten sind nach wie vor mit Covid 19-Patienten belegt (3,33% am Donnerstag).
Quelle: DIVI Intensivregister
Laut Kreis Mettmann liegen am Freitag 27 Personen „im Krankenhaus“ (fünf weniger als am Donnerstag).
Hinweis: Auch Patienten, die nicht auf der Intensivstation, aber „mit Covid“ im Krankenhaus liegen, werden als Covid-Patienten gezählt. Also auch beispielsweise ein Patient mit Beinbruch, der positiv getestet ist, aber weder an Covid 19 erkrankt ist, noch Symptome hat.
Inzidenz
Die Inzidenz im Kreis Mettmann liegt am heutigen Freitag, 12. November, bei 144,7. Am Donnerstag stand der Wert bei 143,7.
Die Inzidenz liegt landesweit bei 157 (154,3 am Donnerstag), bundesweit bei 263,7 (249,1 am Donnerstag).
Die Werte bei unseren Nachbarstädten im Vergleich: Solingen 179,2 (150,8 am Donnerstag), Remscheid 171,3 (156,9) und Düsseldorf 190,8 (178,9).
Neu an der „Spitze“ ist der Kreis Gütersloh mit 257,1 (247), gefolgt vom Kreis Minden-Lübecke mit 245,6 (231,4), Leverkusen mit 243,4 (250,1) sowie von Köln mit 213,3 (212,5) und dem Oberbergischen Kreis mit 208 (206,8).
Infektionszahlen
Der Kreis Mettmann gibt 1.230 infizierte, bzw. positiv getestete Menschen am heutigen Freitag an; am Donnerstag waren es 1.175.
1.893 „Menschen in Quarantäne“ (am Donnerstag waren es 1.747).
Wie ist diese Differenz zu den Infektionszahlen zu erklären? Dazu sagt die Pressestelle des Kreises Mettmann: „Es gibt Menschen, die in Quarantäne müssen, weil sie engen Kontakt zu einem Infizierten hatten. Diese müssen aber nicht automatisch selber infiziert sein.“
Das könnten beispielsweise auch Urlaubsrückkehrer oder Personen aus dem selben Haushalt sein, denen die Quarantäne verordnet wurde.
Das bekannte Schaubild vom Kreis Mettmann:
Leider gibt es einen neuen Todesfall: eine 88-jährige Frau aus Velbert Damit zählt der Kreis bislang 794 Verstorbene.
Ob die Personen „durch“ oder „mit“ ihrer Covid 19-Infektion verstorben sind, wird nicht unterschieden. Warum das so ist, hat uns das Robert-Koch-Institut erklärt.
Hinweis: Diese Seite wird täglich aktualisiert Wer sich noch einmal die älteren Berichte anschauen möchte, findet diese auf den Lokalseiten deinhilden.de, deinlangenfeld.de und deinmonheim.de.
Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Dr Johnny Sangoquiza/Pixabay
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