Corona Update: Urlaubs-Welle vorbei?

Die Lage im Kreis Mettmann

Inzidenz: Im Kreis Mettmann hat die Inzidenz einen gewaltigen Sprung nach unten gemacht. Der Wert ist von 136,7 am Mittwoch auf 111,5 am heutigen Donnerstag, 2. September, abgerutscht. Liegt das nun daran, dass die „Urlaubswelle“ abgeflaut ist? Oder hat das Gesundheitsamt wieder Datenrückstauungen aufgearbeitet…? 

Wenn der Trend so weiter geht, können wir uns ja freuen.  

 

Dennoch bleiben die Werte NRW-weit hoch, sind aber teilweise wieder runtergegangen: z.B. in unseren Nachbargemeinden Düsseldorf 149,4 (162 am Mittwoch), Solingen 147 (146,4) oder Remscheid 174 (160). Wuppertal bleibt „Spitzenreiter“ mit 252,1 (266,2). Einen satten Sprung zurück nach oben gibt es dagegen unter anderem in Mönchengladbach 153,3 (127,5) und Leverkusen 236 (191).
Was war da nur wieder los…? 

 

Krankenhaus-Belegungen: Laut DIVI Intensivregister sind im Kreis Mettmann am heutigen Donnerstag 46 von 66 Intensivbetten belegt. Sieben Patienten befinden sich dabei in intensivmedizinischer Behandlung; eine Person mehr als am Mittwoch; drei davon werden nach wie vor invasiv beatmet

10,61% von der Gesamtzahl der Intensivbetten sind mit Covid 19-Patienten belegt. Am Mittwoch waren es noch 9.09%. 

 

Zum  Vergleich: In Düsseldorf sind 20 Menschen in intensivmedizinischer Behandlung; dafür stehen aber insgesamt 267 Betten zur Verfügung. Die Covid 19-Patienten machen so einen Anteil von 7,49% aus.   

In Solingen liegen zwölf Patienten wegen Covid 19 auf den Intensivstationen, und das bei einer Kapazität von 72 Betten. Das ergibt einen Anteil von 16,67%.   

So unterschiedlich können die Zahlen ausfallen… 

 

Die Kassenärztiche Vereinigung Nordrhein (KVNO) kommentiert die aktuelle Entwicklung: „[Wir beobachten] exponentiell wachsende Zahlen von Erkrankten, die in Kliniken und auf Intensivstationen behandelt werden müssen. Dabei werden die Intensivpatientinnen und -patienten im Durchschnitt immer jünger. Bei hohen Infektionszahlen steigt auch die Wahrscheinlichkeit von Impfdurchbrüchen (Infektionen trotz vollständiger Impfung). Das Risiko eines schweren Verlaufs ist aber in der Gruppe der Ungeimpften um 22 bis 29-mal höher als bei den Geimpften.“

 

Laut Kreis Mettmann liegen am Mittwoch 20 Personen „im Krankenhaus“, vier weniger als am Dienstag.

Wie ist der Unterschied zum DIVI Intensivregister zu erklären? Der Kreis Mettmann schreibt uns auf Nachfrage: „Nicht jeder, der im Krankenhaus liegt und mit Covid19 infiziert ist, landet auf der Intensivstation.“
Soll heißen: Patienten, die nicht auf der Intensivstation, aber „mit Covid“ im Krankenhaus liegen, werden als Covid-Patienten gezählt. Also auch beispielsweise ein Patient mit Beinbruch, der positiv getestet ist, aber weder an Covid 19 erkrankt ist, noch Symptome hat. 

 

Infektionszahlen: Die Zahl der infizierten, bzw. positiv getesteten Menschen ist im Kreis Mettmann von 1.298 am Mittwoch auf 1.251 am heutigen Donnerstag wieder leicht gesunken

Zudem gibt es 1.904 „Menschen in Quarantäne“, 38 weniger als am Mittwoch.
Wie ist diese Differenz zu den Infektionszahlen zu erklären? Dazu sagt die Pressestelle des Kreises Mettmann: „Es gibt Menschen, die in Quarantäne müssen, weil sie engen Kontakt zu einem Infizierten hatten. Diese müssen aber nicht automatisch selber infiziert sein.“
Das könnten beispielsweise auch Urlaubsrückkehrer oder Personen aus dem selben Haushalt sein, denen die Quarantäne verordnet wurde. 

 

Mehr Details verrät das bekannte Schaubild vom Kreis Mettmann:

 Corona-2-September

 

Zum Glück gab es seit Wochen keinen neuen Todesfall. Damit zählt der Kreis bislang insgesamt 765 Verstorbene.

Ob die Personen „durch“ oder „mit“ ihrer Covid 19-Infektion verstorben sind, wird nicht unterschieden. Warum das so ist, hat uns das Robert-Koch-Institut erklärt.

 

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Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Pete Lintforth/Pixabay


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