Corona Update: Wie entscheidend ist der Inzidenzwert noch?

Die Lage im Kreis Mettmann

Der Inzidenzwert als Gradmesser für Schutzmaßnahmen und Einschränkungen ist seit jeher umstritten. Für die Menschen im Kreis Mettmann und die meisten Kreise und Kommunen in NRW ist er derzeit allerdings sehr komfortabel. Denn bei einem Wert von maximal zehn Punkten ist fast alles möglich: von privaten Treffen bis zur Party– sofern die Teilnehmenden getestet, genesen oder geimpft sind.

Der Kreis Mettmann liegt am heutigen Donnerstag, 15. Juli, bei 7,4. Das sind 1,4 Punkte mehr als am Mittwoch.

 

➤ Die aktuellen Fallzahlen im Detail…

 

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Düsseldorf bleibt über 20

Bei unseren Nachbarn in Düsseldorf dürfte die Stimmung etwas getrübt sein: Die Inzidenz verharrt im zweistelligen Bereich und liegt heute bei 23,5. Etwas weniger als am Vortag, aber dennoch: Wenn das so weiter steigen sollte, könnte in einigen Tagen die Inzidenz wieder bei 35 und damit Stufe 1 landen, was wiederum minimale neue Einschränkungen bedeuten würde (z.B. Testpflicht bei Innengastronomie oder Kontaktbeschränkungen)

Aber warum ist eigentlich der Wert in der Landeshauptstadt um ein vielfaches höher als im Kreis Mettmann?
Liegt das am Partyvolk in der Altstadt? Laut einem WDR-Bericht gibt es vornehmlich vier Ursachen: 14 positive Fälle in einen gastronomischen Betrieb, viele Neuinfektionen bei Urlaubs-Rückkehrern, Ausbreitung der Delta-Variante und kein Impfschutz bei den meisten Betroffenen.

 

Rüttelt die Regierung am Inzidenzwert?

Es stellt sich nun die Frage: Sind diese Ausreißer wirklich so ausschlaggebend für die Gesamtlage? Können sie das exponentielle Wachstum wieder beflügeln?
Und welche Aussagekraft haben die täglichen Inzidenzwerte wirklich?

 

Laut Medienberichten vor einigen Tagen wollen das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Bundesregierung ihren Maßstab für Corona-Schutzmaßnahmen verändern: Ausschlaggebend sollen nicht mehr die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, sondern die Zahlen der Corona-Erkrankten und der Corona-Patienten auf den Intensivstationen werden.

 

Was ist dran an diesem Vorhaben?

Inzwischen ist diese Meldung scheinbar wieder verpufft. Bei ihrer gemeinsamen Pressekonferenz am 13. Juli wollten Bundeskanzlerin Angela Merkel, Gesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Präsident Lothar Wieler nicht wirklich etwas dazu sagen.

Merkel erklärte nur so viel: „Die Inzidenz bleibt nach wie vor eine wichtige Größe.“ Denn aus dem Wert könne man ableiten, wie hoch die Überlastung des Gesundheitssystems sein wird und wie die Varianten wirken.

Allerdings: Die Zahl 100 beispielsweise habe inzwischen einen anderen Stellenwert als in der Zeit, als noch nicht so viele Menschen geimpft waren. „Heute können wir mit höheren Inzidenzwerten leben, ohne dass das Gesundheitssystem überfordert wird“, so Merkel. „Unser Gradmesser war und bleibt: Wir wollen eine Überlastung verhindern.“

 

Ob nun die Maßstäbe zwischen Inzidenzwerten und Schutzmaßnahmen bzw. Freiheits-Einschränkungen mit den neuen Erkenntnissen verschoben werden – dazu äußerten sich weder Merkel noch Spahn. Da hätten sich manche Zuhörer vielleicht mehr erwartet…

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Die Lage im Kreis Mettmann

Basierend auf den labortechnisch bestätigten Fällen sind im Kreis Mettmann am heutigen Donnerstag kreisweit 56 Infizierte, bzw. positiv getestete Menschen erfasst.   

Mehr Details verrät dieses Schaubild:

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Zum Glück wurde seit mehreren Tagen kein neuer Todesfall gemeldet. Der Kreis zählt bislang 763 Verstorbene

Wie immer der Hinweis: Ob die Personen „durch“ oder „mit“ ihrer Covid 19-Infektion verstorben sind, wird nicht unterschieden. Warum das so ist, hat uns das Robert-Koch-Institut erklärt.

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Hinweis: Diese Seite wird täglich aktualisiert

Wer sich noch einmal die älteren Berichte anschauen möchte, findet diese auf den Lokalseiten deinhilden.de, deinhaan.de, deinlangenfeld.de und deinmonheim.de

 

Bericht: Achim Kaemmerer

 


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