Diebstahl-Serie auf Hauptfriedhof: Warum gibt es keinen Schließdienst?

Pietätlose Taten: Rathaus antwortet auf Anfrage der Bürgeraktion – Debatte um Sicherheit an Grabstellen

Diese Nachrichten haben die Hildener schockiert und aufgewühlt: Wie konnte es dazu kommen, dass auf dem Hauptfriedhof gleich dreimal Grabskulpturen gestohlen werden konnten? Wer ist so pietätlos, um solch eine Tat zu begehen?

Aber ebenso treibt die Menschen die Frage um: Wie kann die Stadt so etwas verhindern? Das wollte auch die Ratsfraktion der Bürgeraktion (BA) wissen und hat eine entsprechende Anfrage gestellt. Nun liegt die Antwort aus dem Rathaus vor.

 

Breidohr

 

Zugang zu Grabstätten soll nicht erschwert werden

BA-Ratsherr Ludger Reffgen schlägt einen nächtlichen Schließdienst vor. Doch das sieht die Verwaltung als problematisch an. Denn der Zugang zum Friedhof auf der Kirchhofstraße soll für die „ehrlichen“ Besucherinnen und Besucher nicht erschwert werden: „Als Kompromiss hat die Stadtverwaltung die Entscheidung getroffen, außerhalb der Betriebszeiten der Friedhofsverwaltung die Zufahrtsmöglichkeit zum Hauptfriedhof zu unterbinden; der Zugang zu Fuß soll aber weiterhin jederzeit möglich sein“, heißt es in dem Antwortschreiben. „Schon die Unterbindung der Zufahrtsmöglichkeit trifft viele Personen, denen in der Regel aufgrund ihrer persönlichen Gebrechlichkeit eine Ausnahmegenehmigung erteilt wurde, ‚ihr‘ Grab mit mobiler Unterstützung zu erreichen.“

 

Außerdem würde auch ein abgeschlossenes Tor Eindringlinge mit „krimineller Energie“ nicht aufhalten und sogar zu mehr Vandalismus führen, so die Einschätzung: „Ein vollständig verschlossener Friedhof könnte auch Diebstähle dadurch begünstigen, da Diebe nicht mehr damit rechnen müssen, durch normale Friedhofbesuchende entdeckt und gestört zu werden.“

 

Personalmangel: Stellen wurden vor Jahren bereits abgeschafft

Im Jahr 2000 hat der Stadtrat die Einstellung des Schließdienstes beschlossen und dies 2007 bestätigt. Grund dafür seien personelle „Mehraufwendungen“, die zu erhöhten Bestattungsgebühren führen würden, erklärt die Verwaltung weiter. Hinzu kommt die Abschaffung des städtischen Trägerdienst: „Mit dieser reduzierten Personalzahl lässt sich kein Schließdienst mehr in Eigenregie dauerhaft sicherstellen.“

 

Also bleibt nur noch der Appell an alle: Weiterhin wachsam bleiben.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Archivfoto: anzeiger24.de

 


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