Drei Brücken sind schon kaputt – wie geht es weiter?

Wer hätte gedacht, dass es in Hilden über 50 Brücken gibt. Deshalb nennt man Hilden ja auch gerne das Venedig im Kreis Mettmann :-). Im Rahmen einer Inspektion wurden 2018 bei drei hölzernen Fußgängerbrücken irreparable Schäden festgestellt. Die Stadt baute aus Sicherheitsgründen die Brücken daraufhin ab. Bis heute ist erst eine der Brücken ersetzt worden.

 

 

Waren die Brücken wirklich irreparabel?

Die Gutachter sind vor drei Jahren zu dem Ergebnis gekommen, dass es keinen Sinn machen würde, die Brücken zu reparieren. O-Ton: ggf. Neubau planen, da eine wirtschaftlich vertretbare Instandsetzung nicht zu erkennen ist.

Aus diesem Grund hat man sich seitens der Stadt damit dann auch gar nicht mehr befasst.

Merkwürdig ist allerdings, dass die Stadt keinerlei Bau- oder Herstellerunterlagen der Brücken mehr hatte. Sonst hätte man doch zumindest, trotz der gutachterlichen Ermittlungen, die Herstellerfirma einmal kontaktieren können.

 

Bruecke-Stahl

Die Brücke der Zukunft – wie hier am Abenteuerspielplatz – ist aus Stahl

 

Die Stadt weist auf den Vorhalt der fehlenden Unterlagen darauf hin, dass die Garantie für die Brücken längst abgelaufen sei. Dem ist allerdings entgegenzuhalten, dass kein Häuslebauer jemals Unterlagen seines Eigenheims wegwerfen würde, nur weil die Garantiezeit abgelaufen ist.

Die „jüngste“ Brücke war erst 15 Jahre alt

Von den drei defekten Brücken waren zwei Brücken etwa 30 Jahre und eine weitere erst 15 Jahre alt. Alle Brücken waren konstruktiv ähnlich aufgebaut und ausschließlich aus Holz hergestellt.

 

Wir haben uns bei einem der größten Hersteller solcher Fußgängerbrücken nach der üblichen Lebensdauer dieser Brücken erkundigt. Und die wurde mit 25 bis 30 Jahren angegeben. Der Hersteller versicherte uns bei dieser Gelegenheit auch, dass Brücken aus den 80er und 90er Jahren tatsächlich nach 30 Jahren „durch“ sind. Und dann auch nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll zu reparieren wären.

 

Warum eine Brücke aber schon nach 15 Jahren abmontiert werden musste, lässt sich heute nicht mehr klären.

 

netto-markendiscount

 

Die alten Brücken sind weg – und die neuen noch nicht da!

Die Gutachten kommen in der Bewertung zur Verkehrssicherheit zu folgendem Ergebnis: Der Mangel/Schaden beeinträchtigt geringfügig die Verkehrssicherheit; die Verkehrssicherheit ist jedoch noch gegeben.

 

Man stellt sich also jetzt die Frage, ob es nicht auch möglich gewesen wäre, die Brücken für ein paar Monate zu belassen und in dieser Zeit neue Brücken zu bestellen und aufzubauen. Dies hätte den Anwohnern in den Gebieten der Brücken so manchen Umweg erspart.

 

Was viele nicht verstehen: Warum dauert es mit den neuen Brücken so lange?

Es ist sicherlich ärgerlich genug, dass die Brücken den Geist aufgegeben haben und über 200.000 Euro für die Neuanschaffung ausgegeben werden müssen.

Aber mindestens genauso ärgerlich ist es, dass sich eine solche lapidare Baumaßnahme über drei Jahre hinzieht.

 

Bruecke-Hoxbachtal

Muss auch diese Brücke am Hoxbach bald erneuert werden?

 

Natürlich haben wir uns auch hier bei der Stadt nach den Gründen erkundigt. Doch überzeugend waren die Antworten, die wir erhalten haben, nicht. Die Planung dauert, die Anträge dauern, die Rückfragen mit der Wasserschutzbehörde dauern, die Ausschreibung dauert und der Neubau dauert.

Aber drei Jahre sind mindestens zwei Jahre zu viel!

 


 

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Müssen demnächst weitere Brücken erneuert werden?

Auf diese Frage haben wir bis zum Redaktionsschluss keine Antwort von der Stadt erhalten. Fest steht allerdings, dass es weitere „kritische“ Holzbrücken gibt. Zwei davon führen über den zwischen Eichelkamp und Garather Mühlenbach gelegenen Wasserlauf.

 

Text/Fotos: Walter Thomas

 


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