Impfen beim Hausarzt – Was jetzt wichtig ist

Die Kassenärztliche Vereinigung erklärt, wie es weiter geht

Für alle, die sich impfen lassen wollen, versprüht die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) Optimismus: Das Impftempo legt in den nordrheinischen Arztpraxen zu. „NRW liegt im bundesweiten Impfranking mit einer Quote von 40,2 Prozent an erfolgten Erstimpfungen auf Platz 2 – nach dem Saarland“, erklärte die KVNO bei einem digitalen Pressegespräch in der vergangenen Woche. 7,2 Millionen Erstimpfungen gab es bislang. Mittlerweile wird in fast 5.200 Praxen geimpft – Tendenz steigend.

Damit haben „die Praxen gegenüber den Impfzentren sehr schnell die führende Rolle übernommen“, so das Resümee. Werden die Impfzentren deshalb irgendwann überflüssig? Das könne man erst ab September absehen, sagt dazu die KVNO.

 

Was also sollten Impflinge jetzt wissen, wenn sie sich um einen Termin bemühen wollen?

 


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Wie viel Impfstoff steht zur Verfügung?

Natürlich müssen die Praxen mit genügend Impfstoff versorgt werden. Für den Juni seien „deutlich mehr Impfstoffmengen angekündigt“. Das Pensum soll von 2,5 Millionen auf fünf Millionen Dosen pro Woche erhöht werden.

 

Wird es nun zu langen „Warteschlangen“ kommen?

Die Aufhebung der Impf-Priorisierung ab 7. Juni für alle Menschen ab 16 Jahre wird sicherlich die Impfbereitschaft erhöhen – aber genau das wird auch das Problem für die Arztpraxen sein, befürchtet die KVNO: Der öffentliche Druck auf die Praxen habe zugenommen. Es werde den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in Nordrhein aber nicht direkt möglich sein, allen Impfwilligen einen Termin anzubieten. „Jede Praxis hat ihre eigene Struktur und ihren eigenen Patientenstamm – in Summe arbeiten alle am Impfgeschehen beteiligten Praxen mit vereinten Kräften daran, impfbereiten Erwachsenen so zeitnah wie möglich ein Terminangebot zu machen“, erklärt der Ärzteverband.

 

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Was ist mit Kindern?

Es wird erwartet, dass die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) bald BioNTech-Impfstoffe auch für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren freigibt. Dann können auch die Kinderarzt-Praxen Termine vereinbaren.

 

Ich habe keinen Hausarzt, oder mein Hausarzt kann mir keinen Termin anbieten – was nun?

Impfwillige ohne feste Hausarztpraxis könnten ein Problem bekommen. Denn „viele Hausarztpraxen können dafür zurzeit aus logistischen Gründen kaum noch neue Patienten aufnehmen“, teilt die KVNO mit. Sie hat eine Umfrage zur Erstellung eines Online-Registers für Fachärztinnen und Fachärzte in Nordrhein gestartet. Darin wird gefragt, wer für Impfungen in seiner Praxis noch Kapazitäten frei hat, um Impfwillige aufnehmen zu können. Sobald eine Liste erstellt wurde, wird sie online veröffentlicht.

 

AstraZeneca: Ein „Ladenhüter“?

Der Ruf von AstraZeneca scheint sich gebessert zu haben. Der gelieferte Impfstoff von BioNTech wurde zu 92,6% verimpft, das Vakzin von AstraZeneca zu 87,6%. Die KVNO folgert daraus: „Die Nachfrage ist höher als das Angebot.“

Dennoch gibt es immer noch Skeptiker unter den Patienten – schließlich gab es reichlich Wirrwarr um die Wirksamkeit in bestimmten Altersgruppen. Grundsätzlich empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) den Impfstoff von AstraZeneca für Impfwillige ab 60 Jahren. Dennoch hat Bundesgesundheitsminister Spahn den Impfstoff „für alle“ frei gegeben – was viele Patienten als „Resterampe“-Angebot für nicht gebrauchte Dosen empfunden haben.

 

Wir haben die KVNO gefragt: Können Patienten unter 60 eine Impfung ablehnen, wenn die Hausarztpraxis sie anbietet?

 


 

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„Für die Gabe an Personen unter 60 Jahren bleibt die Impfung laut STIKO nach ärztlicher Aufklärung und bei individueller Risikoakzeptanz der zu impfenden Person möglich“, lautet die Antwort. „Die STIKO rät zur individuellen Risikoeinschätzung, die Gefahr der im Aufklärungsbogen zur Impfung beschriebenen möglichen Komplikationen gegen das Risiko für eine Infektion mit dem Coronavirus oder eine COVID-19-Erkrankung abzuwägen. D.h. Patientinnen und Patienten unter 60 Jahren müssen den Impfstoff nicht akzeptieren – sie können sich aber damit einverstanden erklären, ihn nach ärztlicher Aufklärung und entsprechender Einwilligungserklärung verimpft zu bekommen.“

 

Außerdem: Ab Juli könnte eine freie Auswahl des Impfstoffs (nach medizinischen Kriterien) möglich sein, sagt die KVNO.

 

Schlussbemerkung: Dieser Artikel ist keine Aufforderung zur Impfung. Die Entscheidung sollte immer freiwillig sein.

 

Text: Achim Kaemmerer
Foto: Johaehn/Pixabay


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