Unruhen auf dem Nove-Mesto-Platz: Was die Stadt nun unternehmen will

Bürgermeister Claus Pommer will sich für die Jugend einsetzen

„Der Umgangston ist rauer geworden. Viele Menschen sind einfach entnervt“, sagt Michael Siebert (Foto r.), Leiter des Ordnungsamtes Hilden – und damit meint er nicht nur die Jugendlichen, über die sich die Anwohner des Nove-Mesto-Platzes zuletzt beschwert haben.

Zusammen mit Bürgermeister Claus Pommer (l.) bittet er alle Beteiligten um „mehr Rücksicht, Respekt, Toleranz und Nachsicht.“

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Dies erklärten beide bei einem Pressegespräch, nachdem sich am Dienstag Vertreter von Polizei, Politik und Verwaltung über die Situation ausgetauscht haben.

 

„Fünf Polizei-Einsätze in 17 Monaten“

Ist die Lage so dramatisch, wie es manche Nachbarn schildern? Laut Aussage der Polizei seien am Nove-Mesto-Platz in den letzten 17 Monaten 59 Straftaten gemeldet worden. 34 davon zählten zur „Straßenkriminalität“, also beispielsweise Diebstahl, Drogenhandel oder Körperverletzung. Diese Delikte stehen aber eher in Verbindung mit jungen Erwachsenen (ab 18 Jahre) als mit den Jugendlichen, um die es bei dem Streit mit den Nachbarn geht, betonte Siebert.

Lediglich fünfmal – in besagten 17 Monaten – habe es Polizeieinsätze wegen Ruhestörung gegeben. Wie viele davon in den letzten Wochen stattgefunden haben, wurde nicht erläutert.

 

Welche Konsequenzen zieht die Stadt nun aus den Erkenntnissen?

„Das Ordnungsamt und die Aufsuchende Jugendarbeit werden nun die Einsätze konsequent weiter durchführen“, erklärte Michael Siebert. „Wir werden nicht verhindern, dass sich Menschen am Nove-Mesto-Platz treffen, solange sie sich an die Regeln halten. Wenn es aber zu Grenzüberschreitungen kommt, werden wir eingreifen.“

 


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Außerdem sei es in den vergangenen beiden Wochen wieder „ruhiger“ geworden, haben Pommer und Siebert festgestellt.
Die Anwohner des Nove-Mesto-Platzes mögen nun zwei Personen benennen, die sich mit der Verwaltung über die weiteren Geschehnisse austauschen.

 

„Wo sollen die Jugendlichen auch hin?“

Bürgermeister Pommer will sich noch einmal über die Sozialen Medien an die Jugendlichen wenden, wie er es bereits einmal getan hat.

Das reicht ihm aber nicht. Er will der Ursache auf den Grund gehen: „Wo sollen die Jugendlichen auch derzeit hin?“ Durch die aktuelle Lage ist ja alles geschlossen, private Treffen in größeren Gruppen, insbesondere nachts, sind verboten – was also tun?

 

Man kann nun abwarten, bis die Inzidenz weiter sinkt und wieder mehr Öffnungen möglich werden.
„Dann müssen wir uns überlegen, was wir den Jugendlichen anbieten können. Vielleicht mal eine Party, soweit das möglich ist“, denkt Claus Pommer laut nach.
Schließlich habe sich Jugend in den letzten Monaten sehr zurück gehalten, damit die älteren Menschen besser geschützt durch die Pandemie kommen.

 

Text/Foto: Achim Kaemmerer

 


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