Keine Ersatzpflanzung wegen Gasleitung – Bürgeraktion fürchtet mehr Hitze im Sommer

Auf der Hochdahler Straße wurden Platanen gefällt – Jetzt gibt es keinen Schatten mehr

„Städte müssen grüner und umweltfreundlicher werden, um der Klimakatastrophe zu trotzen“, sagt Ludger Reffgen von der Ratsfraktion der Bürgeraktion. Umso mehr wundert er sich nun, dass es für die beiden im Frühjahr gefällten Bäume an der Hochdahler Straße bisher keine Ersatzpflanzungen gegeben hat.

 

Die Antwort der Stadtverwaltung auf seine Anfrage ist für ihn nicht nachvollziehbar..

 

FB-Banner-Hilden-Gutschein-Winter23-1

 

„Die zwei gefällten Platanen auf der Hochdahler Straße im Abschnitt zwischen Paul-Spindler-Straße und Hagdornstraße standen auf einer Gasleitung der Stadtwerke Hilden. Baumpflanzungen auf Gasleitungen sind von Seiten der Betreiber untersagt„, erklärt das Rathaus. „Eine Nachpflanzung am gleichen Standort war / ist daher nicht möglich. Leider konnte auch nach eingehender Prüfung kein Ersatzstandort im näheren Umfeld gefunden werden. Die Baumstandorte konnten daher nur geschlossen werden und mussten in diesem Fall ersatzlos entfallen.“

 

Bürgeraktion: Andere „Klimabäume“ helfen auch nicht weiter

Diese Auskunft bringt den Ratsherrn nun erst recht in Wallung: „Für den innenstadtnahen Teil der Hochdahler Straße bedeutet das nichts Gutes“, sagt Reffgen nun in einer Pressemitteilung. „Der Verzicht auf jegliche Baumbepflanzung lässt künftig auf diesem einige hundert Meter langen Streckenabschnitt an heißen Tagen die sengende Sonne uneingeschränkt ihre volle Wirkung entfalten. Für die aktuellen Bemühungen, in der Stadt einen Hitzeaktionsplan aufzustellen und im Rahmen des Mobilitätskonzepts im öffentlichen Straßenraum das Zufußgehen attraktiver zu machen, ist das absolut kontraproduktiv.“

 

Das Aufheizen im Hochsommer sei auch mit Pflanzungen an anderen Stellen in der Stadt nicht aufzufangen. Außerdem findet er es „merkwürdig“, warum der Standort der ausgewachsenen, etwa 20 Meter hohen Platanen auf einer Gasleitung erst nach über 40 Jahren aufgefallen sei und Anfang des Jahres zu den Baumfällungen geführt habe.

 

Body-Specialist-Banner

 

Da beruhigt ihn auch der Verweis des Rathauses auf eine Liste mit 86 anderen „Klimabäumen“ in den Pflanzperioden 2022/23 und 2023/24 nicht. Dies seien schließlich ohnehin überwiegend Ersatzpflanzungen und außerdem „kleinkronige Bäume, die den Erfordernissen gegenüber den lebenserprobten, vitalen großen Altbäumen beim Eins-zu-Eins-Ersatz nicht annähernd gerecht werden“, so Reffgen. „Weder in der Schattenwirkung, noch in der Sauerstoffproduktion und auch nicht als Schadstoff- und Emissionsfilter.“

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de / L-Svenssohn/Pixabay

 


Ihr wollt uns Eure Meinung sagen? Gerne per Mail an

presse@anzeiger24.de

oder als Kommentar bei Facebook.

Euch hat unser Beitrag gefallen? Dann liked und teilt ihn gerne.