Kontrovers diskutiert: Radfahren in Hilden

Meinungen unserer Leserschaft

„Radfahren in Hilden“ scheint für die Menschen ein emotionales Thema zu sein. In den vergangenen Wochen haben wir uns einige Male damit beschäftigt. Auf unserer Facebook-Seite gibt es entsprechende Kommentare.    

 

Aber auch einige Zuschriften per Mail haben uns erreicht. Zwei davon veröffentlichen wir an dieser Stelle. 

Foto: anzeiger24.de / Pixaline/Pixabay

 

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„Schulstraße: Oft beschimpft, genötigt und bedroht worden“

 

Zu „Sind die neuen Fahrradstraßen korrekt beschildert? Wir haben so unsere Zweifell“ vom 23. Juli 2021:

Ich möchte Ihnen einfach mal für den kurzen, aber guten Text über die Fahrradstraßen allgemein und der Situation Schulstraße speziell danken!

Sehr viele Menschen wissen einfach nicht, dass die Schulstraße keine Einbahnstraße ist, verhalten sich aber so, als hätten sie die Straßenverkehrsordnung erfunden. Wenn man – so wie ich, um zu arbeiten – sich auf der Schulstraße befindet, man aber anschließend auf die Klotzstraße in Richtung Süden muss, hat man zwei Möglichkeiten. Entweder ein manchmal gewagtes Drehmanöver an der Bushaltestelle Klotzstraße direkt an unserem Gebäude oder aber die (ordnungsgemäße) Fahrt aus der Schulstraße hinaus Richtung Post.

Sehr, sehr oft wurde ich auf der „ordnungsgemäßen Tour“ aus der Schulstraße heraus von Passanten und auch Autofahrern lautstark beschimpft, mit Polizei bedroht und genötigt. Einige stellten sich mit ihren PKW’s quer, sodass eine Weiterfahrt erst mal nicht mehr möglich war. In diesen Situationen gesellten sich auch gerne andere Passanten dazu und brüllten mit. Ein unglaubliches Verhalten, worüber ich nur den Kopf schütteln konnte.

Ich werde mir Ihren Artikel ausdrucken und ins Auto legen. Und bei der nächsten „Anmache“ einfach den selbsternannten Ordnungshütern in die Hand drücken!

Christa Cholewinski
Kinderschutzbund Hilden

 

Anmerkung der Redaktion: 

Selbst viele Hildener wissen nicht, dass die Schulstraße keine Einbahnstraße ist.

Es fehlen auch Zeichen wie:

Strassenschilder-schulstr

 

 

„Positives Image für Radfahren – Geht’s noch?“

 

Zu „ADFC Ortsgruppe: Wie Hilden fahrradfreundlicher werden könnte“ vom 22. Juli 2021 

Hilden soll fahrradfreundlicher werden? Positives Image für das Fahrrad schaffen? Zuschuss für ein E-Bike? E-Roller sind schon Ärgernis genug (Anm. d. Red.: Auch darüber haben wir berichtet).

Geht’s noch? Ich selbst fahre gerne mit dem Fahrrad und ich bin in Hilden bisher immer problemlos von A nach B gekommen, auch ohne Straßenradwege und/oder E-Bike.

Sorry, aber ich glaube die Herren Seiler und Lage sollten sich lieber mal Gedanken darüber machen, wie man Fahrradfahrer besser „erzieht“ und sich nicht mit Zuschüssen und schon gar nicht damit beschäftigen, wo noch mehr Fahrradwege-/straßen entstehen müssen. Wir haben in Hilden schon genug „doppelte“ Radwege.

 

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„Viele Radfahrer verhalten sich nicht korrekt“

Damit meine ich wie z.B. auf der Lindenstraße ab Lindenplatz in Richtung Hilden Süd: Rechts sind per Verkehrsschilder eindeutig ausgewiesene sehr breite Fußgänger/Radwege und zusätzlich auch noch ein Fahrradweg auf der KFZ-Fahrbahn, wodurch die Fahrbahn viel zu eng für KFZ ist. (Dafür ist auf der Gegenseite in Richtung Lindenplatz überhaupt kein Radweg. Auch einen Mittelstreifen gibt es auf der Fahrbahn nicht. Super!)
Radfahrer benutzen auf der Lindenstraße in Richtung Hilden Süd natürlich ausschließlich den Radweg auf der Straße. Und das ist nur ein Beispiel. Solche (Bau)Stellen haben wir viele in Hilden.

  

Ich kann Ihnen unzählige Beispiele nennen, bei denen sich Fahrradfahrer nicht korrekt im Straßenverkehr verhalten. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass die meisten Fahrradfahrer selbst keinen KFZ-Führerschein haben, nie eine Fahrradprüfung gemacht haben, oder diese bereits Jahrzehnte her ist. Selbst viele Eltern bringen Ihren Kindern das korrekte Verhalten im Straßenverkehr nicht richtig bei, weil Sie es selbst nicht praktizieren oder vielleicht sogar überhaupt nicht besser wissen.

 

Ein Beispiel: Ein Elternpaar fährt mit seinen zwei Kindern (jede Person mit eigenem Fahrrad) auf der Kölner Straße in Richtung Richrather Straße. An der Ecke Sankt-Konrad-Allee fahren die Kinder plötzlich auf Anweisung der Eltern rechts in die Allee (natürlich ohne Handzeichen) auf die beiden Fußgängerüberwege zu, überqueren diese fahrradfahrend und fahren dann wieder auf die Kölner Straße hinter ihren Eltern her.

Herzlichen Glückwunsch! So ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Zumal der Bürgersteig ab Sankt-Konrad-Allee Richtung Richrather Straße breit genug ist für ein Nebeneinander von Fußgängern und Radfahrern. Übrigens: Die meisten Radfahrer steigen am Fußgängerüberweg nicht vom Rad und fahren einfach drüber!
An roten Ampeln wird grundsätzlich auch nicht gehalten. Auch nicht, wenn man sich auf dem Straßenradweg befindet.

Da fährt man einfach drüber und/oder man fährt dann einfach über die nebenstehende grüne Fußgängerampel, um dann anschließend die Fahrt auf dem Straßenradweg oder die Straße fortzusetzen. Dann muss man nämlich nicht vom Rad absteigen.

 

Noch krasser: Ich fahre mit dem Auto auf der Karnaper Straße Richtung Richrather Straße. An der Kreuzung Richrather Straße (Ecke Haus Tillmanns) ist die Ampel rot. Ich halte. Neben mir ist rechts eine Radfahrerin. Die fährt einfach trotz roter Ampel (natürlich ohne Handzeichen) über die Rote Ampel vor mit her nach links über die grüne Fußgängerampel und bleibt direkt an der nächsten roten Fußgängerampel links auf der Richrather Straße stehen. (Dort gibt es an jeder Ecke Fußgängerampeln.)
Als meine Ampel grün ist, fahre ich nach links und muss nun die Radfahrerin über die mittlerweile auch grüne Fußgängerampel fahren lassen, bevor ich weiterfahren kann. Die Radfahrerin fährt dann unvermittelt direkt wieder nach links auf den Straßenradweg Richtung Innenstadt. Toll gemacht!

 

Und jetzt haben Radfahrer auch noch mehr Rechte bekommen. Vielen Dank auch, Herr Scheuer (Anm. d. Redaktion: gemeint ist Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, CSU)!

 

„Mehr Rechte für Radfahrer – mehr Verkehrsrowdys“

Seit es die neuen „Fahrradrechte“ gibt, haben sich die meisten Radfahrer zu regelrechten „Verkehrsrowdys“ entwickelt. Sie fahren auf Hildens teils auch sehr engen Nebenstraße gemütlich einfach vor Autos her und scheren sich einen Dreck darum, dass ihretwegen hinter Ihnen ein Auto extrem langsam hinterherfahren muss. Die fahren noch nicht einmal ein wenig nach rechts, wenn es (Park)Lücken erlauben. Besonders ältere Menschen sind hier ganz vorne mit dabei. Auch obendrein dann zu Zweit nebeneinander radfahren ist absolut „IN“. Hildens Straßen sind eh schon teilweise so eng, dass diese nur in eine Richtung befahrbar sind und sich entgegenkommende Autos unzereinander arrangieren müssen. Für Radfahrer gilt das aber nicht. Die schlängeln sich einfach in allen Richtungen durch, egal ob man denen als Autofahrer entgegenkommt oder gerade stehenbleibt, um den Gegenverkehr freie Fahrt zu gewähren. Wie bitte soll man da noch 1,5 Meter Abstand halten?

 


 

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Ich könnte noch etliche Beispiele nennen, aber das würde hier zu nichts führen.

 

„Unzureichende Verkehrsführung“

Und was die Stadtplaner betrifft, hier noch ein krasses Beispiel für unzulängliche Verkehrsregelung:

Fahren Sie mal zur Sankt Konrad-Allee und sehen Sie sich mal die Verkehrsführung an: Es gibt dort keine. Geregelt ist es eigentlich so: zwei parallele Straßen, dazwischen Baume und Begrünung. Rechtsverkehr.

 

Doch das versteht offenbar nicht Jeder, da es – bis auf an zwei Stellen – weder Einbahnstraßenschilder noch Durchfahrtverbotsschilder gibt. Mir sind bereits zweimal Fahrradfahrer auf der rechten Spur entgegengekommen. Dürfen die ja Ihres Erachtens auch, weil es keine Schilder gibt, die das verbieten. Auch nichtortskundige Autofahrer geraten auch schon mal auf die „falsche“ Fahrbahn.

 

Bereits vor etlichen Jahren habe ich die Stadt Hilden auf diese unzureichende Verkehrsführung hingewiesen. Als Antwort bekam ich nur, dass es auf der Sankt-Konrad-Allee bereits genug Schilder gibt und es nicht von Nöten sei, den Verkehr durch weitere Schilder wie Gebots- und Verbotsschilder zu regeln (Punkt)

 


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„Mehr Aufklärung wie beim ‚7. Sinn'“

Fakt ist: Es muss sich was ändern, aber nicht, indem man Fahrradfahrer noch für Ihr Fehlverhalten im Straßenverkehr belohnt und Stadtplaner wirre Entscheidungen treffen dürfen, die der Allgemeinheit nur weitere Verkehrsbehinderungen und Steuergeldverschwendungen bescheren.

 

Auch Fußgänger müssten für die Teilnahme am Straßenverkehr mal wieder sensibilisiert werden. Die machen auch nicht alles richtig. Ich erwähne nur mal so am Rande: Als Fußgänger einfach über Fußgängerüberwege, Straßenkreuzungen oder grüne Fußgängerampeln gehen, ohne vorher nach links und rechts zu gucken. Oft auch noch nebenbei die Smartphonebenutzung (zudem auch mit Kopfhörern in beiden Ohren).

Aufklärung bzw. Erinnerung zu richtigem Verhalten im Straßenverkehr ist hier dringend von Nöten. Ich vermisse den „7. Sinn“ in den Medien.

 

G. Schmidt (Vorname nicht bekannt)
Hilden

 


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