
Jahrzehntelang hat sich Rolf Gnauck als Art Director in Werbeagenturen kreativ ausgelebt. Mit bislang 16 persönlichen Bildern schlug er ein neues Kapitel in seiner Schöpfungskraft auf. Die Werke können unter dem Titel „Alle schreiben Bücher, ich male sie!“ ab dem Donnerstagabend, 11. Dezember 2025, in der Städtischen Galerie im Bürgerhaus Hilden, Mittelstraße 40, besichtigt werden.
Bücher sind für viele Menschen eine Flucht aus dem Alltag. Auch Rolf Gnauck taucht gerne in die literarischen Welten ein. Doch dann entdeckte der Wuppertaler noch eine andere Betrachtungsweise: als künstlerisches Motiv, als Inspirations-Quelle und als phantasievolle Hommage an die Welt des Lesens.
Bücher für Gemälde in Szene gesetzt
Der professionelle Designer entdeckte während der Corona-Pause seine Leidenschaft für die Malerei. Gegenständlich sollte es sein, aber mit einem „Alleinstellungsmerkmal“, wie es in der Werbebranche heißt.
Die Idee zu seinem unverwechselbaren Stempel fand er in seiner lebenslangen Begeisterung für Literatur: Gnauck arrangiert seine Lieblingsbücher wie Figuren einer Szene, portraitiert sie in erstaunlichen Perspektiven und überträgt anschließend die Fotovorlage präzise auf Leinwand.
„Das Thema ‚Bücher‘ klingt erst einmal langweilig, schafft aber viel Raum für Kreativität“, sagt Gnauck. Und tatsächlich eröffnen seine Werke eine überraschende Vielfalt.
Auto-Fotobände, Biographien und Kinderbücher: Das beeindruckte sogar bekannten Schauspieler
Zu sehen sind etwa liebevoll arrangierte Kinderbuchklassiker wie „Räuber Hotzenplotz“, „Der kleine Prinz“ oder „Das fliegende Klassenzimmer“, ordentlich aufgereiht im Bücheregal seiner Enkelin. Für die Ausstellung hat sich Kulturamtsleiterin Sandra Abend ein originelles Zusatz-Angebot einfallen lassen: Während Eltern die Ausstellung durchstreifen, können ihre Kinder in den Originalbüchern (Leihgabe der Stadtbibliothek für diese Ausstellung) blättern.
Emotional wird es beim Porträt seines verstorbenen Hundes Sammy, der mit einem aufgeklappten Buch auf dem Kopf dargestellt ist.
Als Beatles-Fan musste Gnauck natürlich auch ein Bild mit Bezug zu den Fab Four malen. Sein Motiv: Eine Lyrik-Sammlung mit Paul McCartney auf dem Cover.
Auch Edel-Autokultur nimmt eine herausragende Rolle in Gnaucks Werkschau ein: My Porsche Book von René Staud oder ein metallisch glänzender Ferrari-Fotoband werden in seiner Bildersprache ästhetisch neu definiert.
Besonders stolz ist der Künstler auf ein Werk, das den Roman „Man kann auch in die Höhe fallen“ von Schauspieler und Autor Joachim Meyerhoff zeigt. Als Gnauck ihm das Bild bei einer Autogrammstunde präsentierte, zeigte dieser sich begeistert und fühlte sich geehrt.
Plastisch, nahbar, überraschend
Die in Acryl verewigten Bücher erscheinen fantastisch plastisch, fast greifbar, als könnte man sie direkt aufschlagen. Gerade die Nahaufnahmen bieten ungewöhnliche Perspektiven auf ein Objekt, das im Alltag selten bewusst betrachtet wird.
So verwandelt der Künstler Bücher in Hauptfiguren eines visuellen Erzählraums – und macht deutlich, welche emotionale Kraft von Geschichten, Papieren, Einbänden und Erinnerungen ausgehen kann.
Ausstellungsdaten
Die Vernissage am Donnerstag, 11. Dezember 2025, beginnt um 18.30 Uhr. Die Kunsthistorikerin Dr. Dorothee Achenbach hält einen Einführungsvortrag.
Öffnungszeiten der Ausstellung bis 1. Februar 2026
- dienstags, mittwochs, freitags: 16 bis 18 Uhr
- donnerstags: 16 bis 19 Uhr
- samstags: 11 bis 15 Uhr
- montags, sonntags und feiertags geschlossen
- Winterpause: 21. Dezember 2025 bis 5. Januar 2026
Eintritt frei.
Bericht: KA
Foto: anzeiger24.de
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