Corona Update: Die Lage im Kreis Mettmann
Wann die Inzidenz nicht mehr als maßgeblicher Gradmesser zur Beurteilung der Corona-Lage gelten soll, bleibt ungewiss. Also bleibt es vorerst dabei, die Situation auf die bisherige Weise zu betrachten. Im Kreis Mettmann ist der Wert nach einem leichten Rückgang zum heutigen Mittwoch, 4. August, auf 28,2 angestiegen.
➤ Die aktuellen Fallzahlen im Detail…
Die Entscheidung: Impfen vs. kostenpflichtige Tests?
Dabei hatten wir uns so auf weitere Freiheiten gefreut. Für die Politik gibt es dafür nur ein Rezept: Impfen (oder alternativ: testen).
Zwar besteht auch unter Geimpften weiterhin eine Ansteckungsgefahr, auf der anderen Seite aber auch ein milderer Verlauf, wenn es zu einer Krankheit kommt. „Ohne Impfschutz kann man sich oder andere Menschen weiterhin anstecken“ – das ist einhellige Meinung der Regierung und ihrer Berater. Skeptiker und Impfgegner zweifeln jedoch an dieser Behauptung.
Und so überlegen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie sie die Impfquote bis zum Herbst erhöhen können. Damit der Winter nicht so einsam wird wie in 2020.
Seit Wochen ist klar: Wer sich nicht impfen lassen möchte (aus welchen Gründen auch immer), soll eben weniger Freiheitsrechte als die Geimpften bekommen. Bereits vor Monaten haben wir darüber berichtet, dass sich das anbahnen könnte.
Also: Zutritt zu Veranstaltungen, ins Kino, ins Restaurant etc. nur für (negativ) Getestete, Geimpfte oder Genesene. Diese Regelung besteht ja bereits weitgehend, wird aber wohl selbst bei einer hohen Impfquote nicht mehr entschärft.
Im Gegenteil: Im Gespräch ist, (wahrscheinlich ab Mitte Oktober) die Schnelltests nicht mehr kostenlos anzubieten. „Warum soll die Allgemeinheit für die Tests bezahlen, wenn nun alle die Möglichkeit haben, sich impfen zu lassen“, so die Argumentation der Bundesregierung. Folglich würden sich viele Menschen lieber impfen lassen als noch mehr Aufwand beim testen zu haben (beim Test kann außerdem ein positives Ergebnis heraus kommen; die Folge: PCR-Test organisieren, in Quarantäne gehen, mit Gesundheitsamt korrespondieren etc. – ziemlich nervig).
Außerdem sollen sich mehr Jugendliche ab zwölf Jahre impfen lassen. So wird die allgemeine Impfquote erhöht, und die Schulen sollen weniger Sorgen beim Schutz der Schüler haben – andere Konzepte wurden ja bis jetzt immer noch nicht erarbeitet. Wie berichtet, widersetzt sich die Politik damit einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO): Laut Expertenrat sollten besser zunächst nur Heranwachsende mit Vorerkrankung und Kontakt zu ungeschützten Erwachsenen geimpft werden.
Viele Menschen macht das alles stutzig: Es gibt keine offizielle Impfpflicht, also eine freiwillige Entscheidung. Aber „wer sich nicht impfen lässt, darf sich nicht wundern, wenn er nicht mehr zur Party eingeladen wird“ (Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Pressestatement am 15. Juli 2021). Kann man da noch von einer „freiwilligen Entscheidung“ sprechen?
Es geht um den allgemeinen Gesundheitsschutz – klar. Aber darf der Staat wirklich so sehr in das Selbstbestimmungsrecht seiner Bevölkerung eingreifen?
FDP: Bei Impfangebot für alle gibt es keinen Grund mehr für Ungleichbehandlung
Natürlich gibt es auch Kritik, nicht nur von Impfgegnern. So findet beispielsweise Wolfgang Kubicki (FDP, MdB und Vizepräsident des Deutschen Bundestags) den Druck auf Umgeimpfte nicht verhältnismäßig. Er argumentiert auf seiner Facebook-Seite anders: „Die unterschiedliche Behandlung von Geimpften und Ungeimpften ist solange gerechtfertigt, bis alle ein Impfangebot für vollständigen Impfschutz erhalten haben und keinen Tag länger. Das habe ich seit diesem Frühjahr deutlich gemacht, als ich unter heftiger Kritik darauf hingewiesen habe, dass Grundrechtseinschränkungen für Geimpfte schon damals nicht mehr zu rechtfertigen waren. Jetzt, wo die Voraussetzungen für das Ende aller Maßnahmen greifbar, wenn nicht gar gegeben sind, will der bayerische Ministerpräsident plötzlich ‚Exklusiv-Rechte‘ für Geimpfte. Mit Infektionsschutz hat das nichts mehr zu tun. Es ist entweder die vorsätzliche Beschädigung des Wahlkampfes von Armin Laschet oder reine Lust am Populismus. Wahrscheinlich aber beides.“
Die Lage im Kreis Mettmann
Am Mittwoch, 4. August, sind kreisweit 268 Infizierte, bzw. positiv getestete Menschen erfasst, teilt der Kreis Mettmann in seinem täglichen Report mit. Das sind 38 mehr als am Vortag.
Mehr Details verrät das bekannte Schaubild vom Kreis Mettmann:
„Da die Kassenärztliche Vereinigung gestern keine Impfzahlen veröffentlicht hat, wurden heute nur die Zahlen aus dem Impfzentrum hinzuaddiert. Demnach sind im Kreis Mettmann bislang insgesamt 287.271 Personen mindestens einmal und davon 241.331 vollständig geimpft“, ergänzt die Kreisbehörde.
764 Menschen sind laut Kreis Kreis Mettmann bislang verstorben. Zum Glück gibt es seit Wochen keine neuen Todesfälle mehr.
Wie immer der Hinweis: Ob die Personen „durch“ oder „mit“ ihrer Covid 19-Infektion verstorben sind, wird nicht unterschieden. Warum das so ist, hat uns das Robert-Koch-Institut erklärt.
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Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Pete Lintforth/Pixabay
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