Nach zwei Jahren Einschränkung: Musikschule will zurück zu alter Klangfülle

Projekte, Digitalisierung, Talentförderung, JeKits, Orchester, Kooperation mit Folkwang

Ganz so still wie in anderen Bereichen war die Corona-Zeit zwar nicht für die Musikschule. Der Unterricht wurde größtenteils online angeboten. Aber es gab keine Konzerte oder sonstige Auftritte. Ausnahme: die traditionelle Instrumentenschau als Drive-In.

 

Nun stehen die Zeichen auf Entspannung, und das bleibt hoffentlich vorerst auch so.
Daher will die Hildener Musikschule jetzt durchstarten. Eine ganze Reihe an Projekten und Vorhaben stehen jetzt dafür an.

 

Talent- und Nachwuchsförderung bei der Folkwang Uni

Die Musikschule Hilden vernetzt sich mit dem Landesverband deutscher Musikschulen, um die Talentförderung zu stärken.

 

Im Schuljahr 2022/23 wird es einen „Expertentag“ für Kinder im Kita- und Grundschulalter geben: „Die Kinder suchen sich ein Lieblingsthema aus, welches sie in Begleitung eines Erwachsenen für eine kleine Präsentation aufbereiten“, sagt Musiklehrerin Monika Greim. „In einer Abschlussveranstaltung stellen die Kinder ihre Ergebnisse vor. In unserem Fall wählen die Kinder ein musikalisches Thema, und ein Projektorchester der teilnehmenden Expertinnen und Experten probt für die Abschlussveranstaltung.“

  

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Die Wolfgang Hamann Stiftung unterstützt die Musikschule bei der Förderung von „besonders begabten Schülerinnen und Schülern“, etwa durch längere Unterrichtszeit, das Erlernen eines zweiten Instruments, Gehörbildung, Vorspieltraining, Workshops, Konzertbesuche, Wettbewerbe etc.
Auch dafür ist ein Konzert in diesem Frühsommer geplant.

 

Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste: Zwei Talente der Musikschule Hilden sind bisher aufgenommen worden, berichtet Musiklehrerin Monika Greim. Der Kooperationsvertrag besteht seit 2020. Nach der Corona-Pause wird die Zusammenarbeit jetzt wieder intensiviert.

Die beiden Jungstudent*innen nehmen am Hauptunterricht an der Folkwang Uni teil, sind aber weiterhin Mitglieder ihrer Hildener Orchester.
Auch die Lehrkräfte der Musikschule können an Fortbildungen der Hochschule teilnehmen.

 

Orchesterprojekt „Und jetzt alle!“

Kinder und Jugendliche sollen über das vom Land geförderte Projekt „Und jetzt alle!“ zur Teilnahme an einem der 21 Orchester oder Ensembles der Musikschule (u.a. Blubbis, Blowing Up, Sinfonisches Blasorchester [Titelfoto aus „alten Zeiten“], Sinfonietta, Vielsaiter, RZ Percussion Ensemble, Five@Seven, Voix Mixte, Another Time, VIELfaltKLANG) motiviert werden. Sie lernen das orchestrale Zusammenspiel und Erlebnis des gemeinsamen Musizierens kennen.

 

Im regulären Unterricht, in Proben mit einzelnen Instrumentengruppen, und mit den etablierten Ensembles haben sich die Nachwuchstalente bereits vorbereitet. Erst am Tag der Abschlusspräsentation – geplant am 30. April 2022– soll das komplette Orchester zusammen proben und das 60-minütige Gesamtwerk anschließend um 18 Uhr in der Stadthalle einem großen Publikum präsentieren.

 

„Durch das Projekt erhoffen wir uns, so viele Schülerinnen und Schüler für die Mitwirkung in einem Ensemble begeistern zu können, damit unsere Orchester, Bands und Kammermusikgruppen nach Corona nicht womöglich Monate oder gar Jahre brauchen, um zu alter Mitgliederstärke und Klangfülle zurück zu finden“, sagt Musikschul-Leiterin Eva Dämmer.

 

JeKits in der Grundschule

Das Land NRW hat die Förderung von JeKits-Projekten („Jedem Kind ein Instrument“) an Grundschulen von zwei auf vier Jahre und von 6,1 Millionen auf 17,3 Millionen Euro ausgeweitet.
Das will die Musikschule Hilden ausnutzen.
„Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Musizieren von Anfang an“, sagt Eva Dämmer. „Die Kinder machen erste grundlegende Erfahrungen im Instrumentalspiel und können ihre Fähigkeiten in einem Orchester weiter entwickeln. JeKits möchte Kinder dafür begeistern, sich mit musikalischen Mitteln auszudrücken.“
In Hilden nehmen alle Grundschulen an den JeKits-Programmen teil. So werden alle Kinder der 1. Klassen erreicht, insbesondere aus Familien, die ALG II, Sozialhilfe, Wohngeld, Kinderzuschlag oder ähnliche staatliche Leistungen empfangen.

 

Digitalisierungsoffensive: iPads, Bluetooth-Boxen, Smartboards und mehr

Der Corona-Kulturverstärkungsfonds des Landes NRW hat auch den Aufbau einer digitalen Infrastruktur in den Musikschulen zum Ziel. Die Einrichtungen sollten so befähigt werden, ihre pädagogische Arbeit im digitalen Wandel weiter zu entwickeln.
Die Musikschule Hilden wird mit 56.135 Euro gefördert; darin enthalten ist ein Eigenanteil von 20%, also 11.227 Euro.

 

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Zunächst wird die Musikschule mit Endgeräten wie iPads, USB-Mikrophonen, Audiointerfaces, Bluetooth-Boxen, Smartboards, Apple TV, Beamer und einem digitalen Mischpult ausgestattet.

 

Danach werden über den Landesverband der Musikschulen e.V. so genannte Digitalisierungsagentinnen und -agenten aus- und fortgebildet.

 

Außerdem werden Wissensgemeinschaften, so genannte „communitys of practise“ gebildet. Hier soll das Wissen für den Einsatz der digitalen Mittel im Instrumental- und Gesangsunterricht gebündelt werden.

 

Weiterhin sind überregionale Austauschforen und eine Online-Kommunikationsstruktur geplant, um das Wissen zu erweitern und stetig zu erneuern.

 

„Das Feld der technologievermittelten Musikpädagogik ist noch sehr jung, so dass dieser Prozess in enger Verzahnung mit der musikpädagogischen Forschung geführt werden soll“, sagt Musikchul-Leiterin Eva Dämmer.

 

Interessiert am Unterricht in der Musikschule Hilden? 

➤ Kontakt und Infos hier…

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Archivfoto (ca. 2018): Musikschule Hilden

 


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