Raser in Hilden: Was sagt die Polizei?

Wenn Motoren heulen: 110 wählen

Dieses emotionale Thema scheint die Menschen in Hilden sehr stark aufzuwühlen: Vergangene Woche haben wir über eine Anfrage der CDU an die Stadtverwaltung über Raser auf der Schützenstraße berichtet. Danach meldeten sich zahlreiche Userinnen und User zu Wort, die sich auch in ihrem Viertel über zu schnelle PKW beschwerten.

Man könnte meinen: scheinbar ist ganz Hilden mittlerweile eine Rennstrecke, vor allem in den Abend- und Nachtstunden.

 

Was also kann man nun dagegen unternehmen? Denn das kann und darf ja kein Dauerzustand sein.

Wir haben uns einmal an die Kreispolizei Mettmann gewendet.

 

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So schreibt uns die Pressestelle auf Anfrage: „Der Schwerpunkt polizeilichen Handelns liegt in den Abend- und Nachtstunden eher in der Abwehr allgemeiner Gefahreneinsätze (z.B. Streitigkeiten, Bekämpfung von Straftaten, Körperverletzungen, Diebstähle etc.). Tagsüber werden die polizeilichen Kräfte bei der Verkehrsüberwachung zudem durch unsere Kradstreifen verstärkt.

Allgemeine Verkehrsüberwachung erfolgt bei ruhigem Einsatzaufkommen zu den Abend- und Nachtstunden nach lokaler Einsatzplanung. Eingesetzte Beamte müssen jedoch auch eine Reihe anderer vorgeplanter Sicherheitsaufgaben im Auge behalten (z.B. Alkohol-Kontrollen, Feiern und Feste sowie damit verbundene Regelverstöße oder Ruhestörungen, und/oder z.B. die Bekämpfung von Einbruch/Diebstahl in Wohn- und Industriegebieten).“

 

Wie nimmt die Polizei die Situation in Hilden wahr?

Speziell in Hilden gäbe es ‚Raser‘ und Geschwindigkeitsverstöße in allen Zuständigkeitsbereichen und zu allen Zeiten, wobei das Auftreten/Bemerken jeweils sehr kurz und entsprechend vereinzelt sein kann.

Die Polizei im Kreis Mettmann hat ein genaues Bild über das allgemeine Verkehrsverhalten. Insbesondere bei ‚Umfahrungen‘ steht unsere Direktion Verkehr im Austausch mit Verantwortlichen der Städte, so auch in Hilden.“

 

Wo stellt die Polizei vermehrt „Raser“ und „Heizer“ fest?

„Entsprechende Strecken sind der Polizei im Kreis bekannt und werden zielgerichtet überwacht. Ein neuer lokaler Schwerpunkt, bei dem sich vermehrt ‚Raser/Heizer“ zeigen, ist über bekannte Anlaufpunkte hinaus (z. B. Ostring, Westring, Fritz-Gressard-Platz, Berliner Straße und umliegende größere Haupt-Straßen vom / zum Stadtkern Hilden) nicht vorhanden.“

 

Genau das sehen unsere Userinnen und User aber anders. Laut deren Aussagen wird in vielen Vierteln und unabhängig von den Hauptverkehrsachsen „gerast“ (z.B. Overbergstraße, Ohligser Weg, Neustraße, Itterstraße, Baustraße, Forstbachstraße, Schalbruch, Auf dem Sand, Kalstert oder Richard-Wagner-Straße). 

 

Was kann die Polizei tun, z.B. mehr Kontrollen, auch in den Abend- und Nachtstunden?

„Im konkreten Einzelfall ist die Polizei auf Hinweise angewiesen, die zu jeder Tages- und Nachtzeit an den Notruf 110 gemeldet werden können. Sollte sich ein verkehrswidriges Verhalten auf eine bestimmte Stelle hin zeigen, können zudem in Zusammenarbeit mit der Stadt z. B. ‚Befahrungsverbote‘ oder ‚Durchfahrtsbeschränkungen‘ erlassen werden. Nicht selten erfolgt bei konkreten Hinweisen auf verkehrswidriges Verhalten auch eine Verfolgung ‚von Amts wegen‘“.

 

Dann wären jetzt hier also die Politik, also Stadtrat, und die Verwaltung gefragt, solche Fahrverbotszonen einzurichten…?

Es wird kritisiert, dass die Polizei ‚nicht präsent genug‘ sei. Was sagt die Polizei dazu?

„Die Präsenzstärken der Polizei im Kreis Mettmann, wie auch in der Stadt Hilden, entsprechen den einsatztechnischen Vorgaben, die über das Jahr über verschiedene Belastungskennzahlen erhoben worden sind. Die Beamtinnen und Beamten bewältigen allgemein ein hohes Einsatzaufkommen. Hinzu kommen Stadtteil-Aufgaben (Bezirksdienste), Verkehrserziehung und die schwerpunktmäßige Bekämpfung von (Betrugs-)Kriminalität gegenüber Senioren sowie z. B. Taschendiebstahl.“

Die Überwachung der Tuning- und Poserszene sowie damit verbundene Verkehrsdelikte sind polizeilich als Schwerpunkt erkannt und werden gezielt und nach jeweiliger Lagebeurteilung entsprechend überwacht.

Rechtsverstöße werden konsequent geahndet. Nicht selten führen ‚Raser-Verstöße‘ sogar zur Beschlagnahme von Fahrzeugen, sofern sie sich als ‚verbotenes Kfz-Rennen gemäß § 315 d StGB‘ offenbaren.“

Also: Wenn vor der eigenen Haustür die Motoren heulen – am besten schnell zum Telefon greifen und die Polizei verständigen.

 

Bericht: Achim Kaemmerer
Foto: Pixabay

 


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