Vereine und Schulen verlieren die Geduld – Warum nicht einfach Matten auslegen…?
Die Nutzerinnen und Nutzer der Sporthalle am Weidenweg brauchten in den letzten Jahren gute Nerven: Erst war die Stätte wegen Corona geschlossen, dann im Frühjahr 2022 wegen eines zu erwartenden Andrangs von Flüchtlingen.
Als der Bedarf doch nicht mehr so hoch war, wurde die Halle wieder frei gegeben.
Im März 2023 aber der nächste Rückschlag: Weil ein Verein den Hallenboden „unsachgemäß gereinigt“ und damit beschädigt haben soll, wurden erneut die Türen dichtgemacht – und das bis heute.
Nun werden die Vereine und Schulen allmählich ungeduldig und ungehalten: Warum geht es nicht weiter? Und warum kann keine Zwischenlösung gefunden werden? Dabei gäbe es eine einfache Möglichkeit, wieder Sport anbieten zu können, meint der Judo Club Hilden…
Was ist passiert?
Bei einer Ortsbegehung mit Mitgliedern des Schulausschusses am Mittwochnachmittag, 16. August 2023, erklärte Peter Palitza, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement: Der mutmaßliche Verursacher des Schadens habe beim Entfernen von Hartz auf dem Hallenboden die Reinigungsflüssigkeit nicht verdünnt. Daher gebe es jetzt zahlreiche „stumpfe und raue“ Stellen, und die „Verkehrssicherheit“ sei nicht mehr gewährleistet, es bestehe eine Rutsch- und Verletzungsgefahr.
Seither streite sich die Stadt Hilden mit der Versicherung des Vereins; denn die wolle nicht für den gesamten entstandenen Schaden aufkommen, weil es bereits vorher Schäden und einen „Zeitwert“ des Bodens gegeben habe. Man müsse sich nun darauf einigen, wie hoch der die Beteiligung des Vereins an den Wiederherstellungskosten sein soll – die Differenz müsse dann die Stadt zahlen.
So sieht der Hallenboden derzeit aus. Auf so einem Belag könne „aus Vekehrssicherheitsgründen“ kein Sport zugelassen werden, sagt die Stadt. Aber wie wäre es denn mit Matten…? Das lehnt die Verwaltung aber ab…
„Wir können bald die Sanierung durchführen“, erklärte Palitza beim Ortstermin, wollte sich aber auf kein Datum festlegen. Außerdem müsse noch eine Fachfirma gefunden werden, die den Boden mehrmals abschleifen und neu beschichten müsse.
Es kann also vielleicht nochmal Monate dauern…?
Einfach Matten auslegen: Einigung mit Judo-Club in Sicht?
So lange wollen die Vereine und Schulen aber bestimmt nicht warten.
So hat sich beispielsweise schon Sandra Wolski, 1. Vorsitzende des Judo-Clubs, beschwert: „Die Verwaltung erarbeitet keinerlei Lösung, wie sie uns Vereinen helfen könnte, sondern sitzt die Angelegenheit tatenlos aus“, heißt es in einem Schreiben an das Sportbüro und die Ratsfraktionen. „Es wird darauf gehofft, dass die Vereine weiterhin die Füße stillhalten und den Ist-Zustand ohne Fragen hinnehmen.“
Dabei hätte es schon längst eine simple Lösung geben können: Einfach Matten auslegen und darauf trainieren.
Das aber hat die Verwaltung bislang abgelehnt – aus „Haftungsgründen“, wie Amtsleiter Peter Palitza erläuterte. Denn die Kinder könnten ja „umknicken“, „stolpern“ und „sich verletzen“. Das kann der Judo Club überhaupt nicht mehr nachvollziehen – genau so wie einige Ratsmitglieder beim Ortstermin.
Immerhin könnte aber inzwischen eine Einigung in Sicht sein, sagt die Judo Club-Vorsitzende Sandra Wolski im Gespräch mit anzeiger24.de: „Wir könnten unsere Matten benutzen, die ja bereits in der Halle vorliegen, müssten dann aber die Haftung abtreten.“
Das aber weckt wiederum Begehrlichkeiten bei den anderen Nutzerinnen und Nutzern.
Wie wird die Stadt damit nun umgehen…?
Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de
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