Tradition gesichert: Lux-Lichtspiele in Hilden weiterhin ein Fels in der Kinolandschaft

Kerstin Schneider ist neue Leiterin: ‚Gemeinschaftserlebnis kann kein Streamingdienst bieten‘

Während die Großstädte um Hilden herum ihre Multiplexkinos hochgezogen haben, sind die Lux-Lichtspiele sich selbst treu geblieben und konnten ihre Fans beständig bei bester Unterhaltungslaune halten.

 

Vor wenigen Tagen senkte sich jedoch der Vorhang für den Betreiber Friedrich Gerber, der sich nach 36 Jahren in den Ruhestand verabschiedete. Doch inzwischen rollen die Projektoren wieder an, denn eine Nachfolge wurde gefunden: Kerstin Schneider setzt die Tradition fort, so dass die Hildener Cineasten weiterhin ein Kinoerlebnis vor ihrer Haustür verspüren können.

 

„Lux-Lichtspiele in Hilden zu leiten – eine Ehre“

Dabei hat sie langjährige Erfahrungen vorzuweisen und kennt sich in der Branche bestens aus: Etwa seit dem Millennium leitet sie das Kult-Kino Union im Ausgehviertel Bermudadreieck in Bochum – das ebenfalls erfolgreich der Konkurrenz aus den Bombast-Entertainment-Häusern trotzt.

 

Die Lux-Lichtspiele in Hilden kennt die Wuppertalerin nur zu gut, denn ihr Ehemann war hier lange Zeit für den Filmeinkauf zuständig.

„Es ist daher eine Ehre, die Lux-Lichtspiele weiterführen zu dürfen“, sagt Kerstin Schneider. „Hilden ist eine schöne Stadt, und in den drei Kinosälen herrscht eine wundervolle Atmosphäre.“

 

Denn das macht für sie den klassischen Kinogenuss aus: „Es ist ein Gemeinschaftserlebnis.“ Und da könne kein Heimkino mit Streaming-Diensten mithalten, sagt die neue Leiterin der Lux-Lichtspiele in Hilden.

 

Lux-Lichtspiele in Hilden zeigen Blockbuster und „gehobene Unterhaltung“

Doch der Wettbewerb ist härter geworden, doch Kerstin Schneider bleibt optimistisch: „Das Kino wurde schon so oft totgesagt – bei der Einführung des Fernsehers oder der Videokassette und später der DVD oder BluyRay.“ Doch selbst Corona konnte die deutschen Filmtheater nicht kleinkriegen.

 

Und Blockbuster und Publikumsmagneten wie aktuell „Barbie“ und „Oppenheimer“ haben einen neuen Schwung in die Kino-Landschaft gebracht – das hat sich auch bei den Lux-Lichtspielen in Hilden bemerkbar gemacht.

 

Aber neben dem kommerziellen Programm will Kerstin Schneider den Lux-Lichtspielen in Hilden auch Raum für „gehobene Unterhaltung“ verschaffen. So laufen beispielsweise jetzt sonntags abends aktuelle Streifen in der Originalfassung.

 

Außerdem wird das VHS-Kinoprogramm fortgesetzt, das heißt: relativ neue Filme aus den vergangenen Monaten werden dienstags nachmittags und abends zu einem vergünstigten Preis gezeigt – eine gute Gelegenheit, diese Filme noch einmal auf der großen Leinwand zu sehen, bevor sie im TV verschlissen werden.

 

Die Lux-Lichtspiele haben also trotz Fortgang des bisherigen Betreibers weiterhin eine Zukunft – dank Kerstin Schneider und ihrem Kino Team.

 

Bericht/Foto: Achim Kaemmerer