Warum der RE47 nicht in Hilden-Süd hält – obwohl dort mehr Fahrgäste einsteigen

Verwaltung und Ratsmehrheit sehen mehr Vorteile am ‚Hauptbahnhof‘

Ist der neue Express RE47 zwischen Remscheid, Solingen, Hilden und Düsseldorf nun eine Bereicherung für den ÖPNV? Darüber lässt sich trefflich streiten.

Eine zentrale Kritik aber hält sich beständig seit der Einführung Mitte Dezember: Warum wurde als Hildener Haltepunkt eigentlich der „Hauptbahnhof“ gewählt und nicht der S-Bahnhof Süd – obwohl dieser mehr Vorteile hätte: Höheres Fahrgastaufkommen und Fahrgastpotenzial, die Nähe zur Innenstadt und mehr Verknüpfungen zum Busverkehr. Das schrieb die Hildener Stadtverwaltung einst in einer Stellungnahme für den Stadtrat im Februar 2022.

Und dennoch kam dieselbe Stadtverwaltung zum Ergebnis, „dass der Haltepunkt Hilden Bahnhof besser geeignet [sei], die zusätzlichen Angebote durch den RE 47 anzubieten.“

 

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„Näher am Gewerbegebiet und Aufwertung für das Bahnhofsviertel“

Begründung: „Diese neue Verbindung ist ein Angebot insbesondere für Berufspendler, d.h. nicht nur für Auspendler, sondern auch für Einpendler, die in Hilden arbeiten, aber nicht hier wohnen; für diese ist die Verbindung zu den großen Gewerbeflächen in Hilden-West am Haltepunkt Hilden Bahnhof deutlich kürzer.“

Außerdem werde das „Bahnhofsviertel weiter aufgewertet“. Und der VRR arbeite ohnehin an Konzepten, um „die S1 als S 17 ab Solingen zum Teil in Richtung Süden (Leverkusen/Köln) zu führen. Eine solche Führung würde zwar Hilden Süd S ‚mitnehmen‘, jedoch nicht ‚Hilden Bahnhof‘. Der Haltepunkt Hilden Süd S braucht also noch Spielraum für spätere Änderungen.“

 

Die Mehrheit des Stadtrates folgte dieser Empfehlung. Lediglich die Grünen hätten lieber „Hilden Süd“ als Haltepunkt für den Regionalexpress gesehen. Doch gegen die Stimmen von CDU, SPD, FDP und Bürgeraktion konnte die Fraktion nichts ausrichten.

 

Bericht/Fotos: Achim Kaemmerer

 


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